Löschflugzeug in Belin-Beliet, Gironde.

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Berlin/Bern – Knapp eine Woche nach dem Ausbruch eines Brandes auf einem Sprengplatz im Berliner Grunewald gibt es nach Angaben der deutschen Feuerwehr wesentliche Fortschritte bei den Löscharbeiten. Am Mittwochabend um 18.00 Uhr wurde deshalb die Sperrung der Autobahn 115 (Avus) aufgehoben. Rund eineinhalb Stunden später rollte der Verkehr allerdings noch nicht. Die Absperrungen müssten noch beseitigt werden, erklärte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Die wichtige Autobahn liegt etwa 500 Meter von dem Sprengplatz entfernt – und gehörte damit zum Sperrkreis, der zuletzt bei 550 Metern lag. Vor der Freigabe der Autobahn musste sichergestellt werden, dass von verstreuter Munition und alten Weltkriegsbomben auf dem Platz keine Gefahr mehr ausgeht. Entscheidend dafür waren die Temperaturen auf dem Gelände, die am Montagmorgen noch bei 140 Grad lagen, nun aber laut Feuerwehr unter 60 Grad gebracht wurden.

Löschhubschrauber im Einsatz

Entscheidend für die Fortschritte bei der Brandbekämpfung war nach Angaben des Sprechers der Einsatz von zwei Löschhubschraubern der Bundeswehr am Mittwoch gewesen. Zuvor konnte die Feuerwehr nur mit einem Löschpanzer und Löschrobotern die heißen Stellen am Boden und die restlichen Sprengkörper kühlen. Wegen der Hitze auf dem Gelände bestand die Gefahr, dass Munition und andere Kampfmittel explodieren.

Auf dem Sprenggelände, wo die Polizei 30 Tonnen alte Granaten, Weltkriegsbomben, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper lagerte, hatte es in der Nacht zum vergangenen Donnerstag heftig gebrannt. Die Ursache ist noch nicht bekannt. Zahlreiche Explosionen waren zu hören. Auch in den Tagen darauf gingen vereinzelt Sprengkörper hoch.

Tausende auf der Flucht

Im Südwesten Frankreichs hat erneut ein großer Waldbrand tausende Menschen zur Flucht gezwungen. Weitere Evakuierungen seien wahrscheinlich nötig, teilte die Feuerwehr in der betroffenen Region Gironde am Mittwoch mit. Das Feuer sei noch immer außer Kontrolle. Einige Anwohner mussten von den Dächern ihrer Häuser gerettet werden, auf denen sie vor den näherrückenden Flammen Schutz gesucht hatten. Mehrere Häuser wurden zerstört. Mehr als 1.000 Feuerwehrleute kämpften mithilfe von Löschflugzeugen gegen die Flammen, die bereits über 6000 Hektar niedergebrannt haben – eine Fläche von mehr als 11.000 Fußballfeldern. Die Region Gironde wurde erst im Juli von einem Großfeuer heimgesucht. Damals wurden mehr als 20.000 Hektar Wald zerstört, fast 40.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Derzeit lodern dutzende weitere Wald- und Buschbrände im ganzen Land, darunter mindestens vier große Feuer. Begünstigt werden sie von Hitzewellen und der schwersten Dürre in der Geschichte Frankreichs. Die Feuersbrünste in Frankreich sind aber nur einige von vielen, die in diesem Sommer in ganz Europa ausgebrochen sind. Insbesondere die südlichen Länder wie Italien, Spanien, Portugal und Griechenland hatten in den vergangenen Wochen mit Wald- und Buschbränden zu kämpfen. Aber auch in Deutschland kam es angesichts von Hitzewellen und Trockenheit zu Waldbränden, wie etwa zuletzt im Berliner Grunewald. (APA, 10.8.2022)