Sicherheitsforscher fanden eine Sicherheitslücke im so genannten "Electronic Flight Bag" von Boeing-Flugzeugen.

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Boeing hat eine Sicherheitslücke in den eigenen Flugzeugen beseitigt, wie Sicherheitsforscher am Freitag bekannt gaben. Die Schwachstelle hätte es Hackern ermöglicht Flugzeugdaten so zu manipulieren, dass der Pilot Start- und Landesgeschwindigkeit falsch eingeschätzt hätte – mit potentiell katastrophalen Folgen.

Zur Flugplanung werden Tablets verwendet. Diese "Electronic Flight Bag" (EFB) genannten Systeme hätten durch Hacker manipuliert werden können, wie das Cybersicherheitsunternehmen Pen Test Partners mitteilte. Diese manipulierten Daten hätten zu Fehlkalkulationen führen können, ohne dass die Besatzung diese erkennen hätte können.

Software wurde mittlerweile repariert

Im Extremfall wäre es möglich gewesen, dass Flugzeuge mit der falschen Geschwindigkeit abheben oder landen. Das wiederum hätte zu katastrophalen Folgen führen können, etwa wenn die Landebahn zu kurz wird, weil das Flugzeug zu schnell in den Landeanflug geht. Auch ein so genannter Heckschlag hätte auftreten können, so die Sicherheitsfirma im Rahmen der DEF CON Hackerconvention in Las Vegas am Freitag.

In einer Erklärung sagte Boeing, es sei kein Flugzeug bekannt, das von dem Problem betroffen war. Das Unternehmen hat mittlerweile einen Patch für die Software der EFBs veröffentlicht.

"Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dies auf die Flugsicherheit auswirkt, ist unglaublich niedrig", sagt Alex Lomas, Sicherheitsberater bei Pen Test Partner. "Piloten werden ausgebildet um mit ungewöhnlichen Situationen umzugehen."(Reuters, red, 13.8.2022)