Geworben wird auf der Website vor allem mit weißen Menschen, die auch stilistisch in das Bild von "The Right Stuff" passen.

Foto: The Right Stuff

Im September geht die Dating-App "The Right Stuff" online. Die von dem US-Milliardär und Investor Peter Thiel finanzierte App richtet sich an "Konservative", die "gemeinsame Werte und ähnliche Leidenschaften" in eine Beziehung einbringen wollen. Die Website, die bereits online ist, präsentiert die Exklusivität der App, der man nur mit Einladung beitreten kann. Sie wirbt mit ausschließlich weißen Menschen und dem Fehlen von Pronomen im Profil. Ein Treffpunkt für den "rechten Flügel", wie dem Zuseher erklärt wird.

Damen und Herren

"Was ich am meisten an der App liebe, ist, dass man nur mit einer Einladung teilnehmen kann", erklärt das Gesicht der Dating-App, Ryann McEnany, in einem Werbevideo, das am Freitag veröffentlicht wurde. Die neue Plattform sei für "uns Konservative", erklärt McEnany mit fröhlicher Stimme. "Ladies" können sich ihren Premium-Account mit dem Einladen von Freundinnen verdienen, "Gentlemen" müssen in jedem Fall für diese Mitgliedschaft zahlen. "Und das sind auch die einzigen beiden Optionen: Damen und Herren."

Man wolle dafür sorgen, dass die Mitglieder "die richtigen Leute" kennenlernen. Neueinsteigern wird empfohlen, zunächst das perfekte Profil zu erstellen. Für dieses brauche es vor allem die richtigen Fotos, etwa könne man gut zeigen, mit wem man gern Zeit verbringt. Während dieser Satz im Video gesagt wird, zeigt ein Bild McEnany zusammen mit Donald Trump. Kein Zufall, war doch die ältere Schwester Kayleigh McEnany Pressesprecherin von Trump, als dieser noch US-Präsident war.

Gegen Ende des Videos entschuldigt sich McEnany für die bisher schlechten Dating-Erfahrungen der Kunden. "Es tut uns leid, dass Sie über Jahre schlechte Dates durchleben mussten und Ihre Zeit damit verschwendet haben, Leute zu treffen, die die Welt nicht so sehen wie Sie selbst – the right way", wie McEnany sagt und damit nicht nur den für sie richtigen Weg meint, sondern gleichzeitig auch den rechten.

"The Right Stuff" präsentiert sich schon jetzt auf der Website sehr weiß. Das Cowgirl Brittany oder auch der 29-jährige Paul präsentieren sich der anvisierten Zielgruppe entsprechend. Angaben zum gewünschten Pronomen, Impfstatus oder die Meinung zum Abtreibungsverbot, wie das Plattformen wie Tinder oder Bumble anbieten, finden sich bei dieser App nicht. Man wolle nicht "woke" sein wie andere Dating-Apps. Es gehe hier um andere Werte.

Hintermänner

Neben Thiel, der etwa 1,5 Millionen Dollar in die App investiert hat, sieht auch Mitgründer Daniel Huff, ehemaliger Trump-Beauftragter für Wohnen und Stadtentwicklung, die Relevanz einer solchen App gegeben. In einem Interview mit der US-Zeitung "The Hill" behauptet er ohne Belege: "Es ist ein wichtiger und unterversorgter Markt. Die Liberalen haben die Hand bereits auf der Bildung und den Medien – wir dürfen sie nicht auch noch unsere persönlichen Beziehungen kontrollieren lassen." (aam, 16.8.2022)