Android 13 ist da. Also zunächst für Pixel-Smartphones, und auch da müssen einige noch warten.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Eigentlich ging dieses Mal alles ungewohnt schnell. Lässt sich Google sonst gerne schon einmal ein paar Stunden Zeit, bis ein angekündigtes Update auch wirklich auf den anvisierten Smartphones der Pixel-Serie landet, war das Update auf Android 13 am Montagabend wirklich parallel zur Veröffentlichung des zugehörigen Blog-Postings verfügbar. Das allerdings mit einer entscheidenden Ausnahme: Bei der Pixel-6-Serie – und dazu zählt auch das Mittelklassemodell Pixel 6a – ließ man sich etwas länger Zeit.

Eine Stunde später schien sich all das in Wohlgefallen aufzulösen: Die ersten Smartphones der 6er-Serie wurden mit der Aktualisierung auf Android 13 beliefert. Allerdings – wie sich schnell herausstellte – auch da wieder nur ein kleiner Teil, nämlich jene, die schon zuvor eine Betaversion installiert hatten.

Nichts tut sich

Ein Zustand, der sich auch zwei Tage später nicht ändern sollte, zum Teil warten Nutzerinnen und Nutzer von Pixel 6, Pixel 6 Pro und Pixel 6a noch immer auf die neue Softwaregeneration. Selbst bei einer manuellen Überprüfung in den Systemeinstellungen wird die neue Version nicht angeboten. Einen Grund dafür nennt Google nicht, allerdings hatte man schon bei der Ankündigung einschränkend von den "meisten" Pixel-Geräten gesprochen, die das Update sofort erhalten sollen.

Falsche Version?

Um so überraschender kommt, was einzelne Nutzer nun auf Plattformen wie Reddit berichten. Statt des Updates auf Android 13 haben sie eine weitere Android-12-Aktualisierung erhalten – allerdings ohne wirkliche Neuerungen. Die Zahl der Betroffenen ist allerdings so gering, dass unklar bleibt, ob es sich dabei wirklich um ein Versehen von Google handelt, wie viele vermuten.

Genauso gut könnte es nämlich sein, dass Google an die betroffenen Geräte einfach ein komplett neues System ausliefern will, um dort auf einen "sauberen" Ausgangszustand zu kommen. Das kommt nämlich immer wieder einmal vor – es könnte sich also schlicht um eine zeitliche Koinzidenz handeln. Darauf verweist auch, dass das betreffende Image mit 2 GB so groß wie ein vollständiges Systemabbild ist.

Auswege

Für all jene, die ein Gerät der 6er-Serie haben und nicht mehr warten wollen, bis sich Google ihrer erbarmt, gibt es aber auch jetzt schon Abhilfe. Wer ein gewisses technisches Verständnis aufweist, könnte etwa die neue Version mithilfe eines "Full System OTA" manuell aufspielen, ist dieses doch bereits seit Montagabend verfügbar.

In diesem Fall muss allerdings – ausnahmsweise – dringend von diesem Schritt abgeraten werden. Geht dabei nämlich etwas schief, könnte man sein Smartphone im schlimmsten Fall komplett unbrauchbar machen. Zur Erklärung: Üblicherweise kann das kaum passieren, da Android jede der zentralen Systempartitionen doppelt vorrätig hat und bei einer Beschädigung einfach die ältere Version gestartet wird.

Einbahnstraße Android 13

In dem Fall ist es aber so, dass es bei der Pixel-6-Serie kein Zurück auf Android 12 gibt. Wer einmal Android 13 eingespielt hat, kann also nicht mehr auf die ältere Version zurückwechseln. Das wiederum liegt daran, dass mit dem Update eine schwere Lücke im Bootloader des Betriebssystems behoben wurde, die das Aushebeln zentraler Sicherheitsfunktionen ermöglicht hätte, wie Google selbst betont. Und so könnte man eben bei einem fehlerhaften Flash-Versuch im schlimmsten Fall mit einem gar nicht mehr startenden System zurückbleiben.

Bei regulären Usern sollte auch das noch kein Problem sein, da dieser Rollback-Schutz eigentlich erst aktiviert wird, wenn das neue System zum ersten Mal erfolgreich gestartet wurde. Wer an alternativen Firmware-Versionen entwickelt, sollte hier aber besonders vorsichtig sein.

Ein verstecktes Feature auf dem Pixel 6 Pro

Unterdessen haben findige Bastler ein verstecktes Feature in Android 13 gefunden: Beim Pixel 6 Pro lässt sich mit ein paar Tricks nämlich ein neuer Dialog zur Anpassung der Bildschirmauflösung aktivieren. Über diesen kann die Auflösung auf FHD+ reduziert werden, was kaum einen Qualitätsverlust zur Folge hat, aber eine bessere Akkulaufzeit und eine weiter gesteigerte Performance verspricht.

Trivial ist dieser Prozess allerdings nicht, es bedarf eines angepassten Kernels, der den Display-Treiber für das Pixel 7 Pro, der im Quellcode von Android bereits enthalten ist, auch für das 6 Pro verwendet. Dieses soll nämlich solch ein Feature ganz offiziell erhalten, wie bereits vor einigen Monaten bekannt wurde.

Auch der Display-Treiber für das Pixel 7 Pro war schon damals öffentlich geworden, funktionierte zunächst aber nur mit eine Fülle von Fehlern – etwa bei der Helligkeitsregelung oder auch der dynamischen Anpassung der Frequenz. Mit dem fertigen Android 13 läuft der neue Treiber nun aber fehlerlos, wie der unter dem Pseudonym Freak07 auftretende Entwickler dieses Hacks gegenüber dem STANDARD betont. Weitere Details gibt es in einem Thread bei XDA Developers.

Eine Statue

Dann wäre da noch eine unerwartete Rückkehr einer früher von Android-Nutzern vielgeliebten Tradition – wenn auch nur so halb. Erstmals seit Jahren gibt es zu einer neuen Android-Generation wieder eine neue Statue, wie der Tweet eines Google-Angestellten verrät. Allerdings steht diese, genau genommen handelt es sich dabei um eine Android-Schaukel, auf einem öffentlich nicht zugänglichen Gelände. Allen anderen bleibt zumindest noch eine Augmented-Reality-Version, die man sich virtuell ins eigene Wohnzimmer stellen kann.

Hinweis

Was Android 13 alles an Neuerung mit sich bringt, welche sichtbaren Änderungen es gibt und was sich an der Softwarebasis getan hat, wurde bereits an anderer Stelle ausführlich besprochen, und zwar in unserem Test der neuen Version. (Andreas Proschofsky, 17.8.2022)