Warum es der Gründung der Cofag bedurfte, weiß außer Blümel kein Mensch.

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Traurig, aber wahr: Thomas Schmid, ehemals an der Öbag-Spitze tätig, ist es nicht möglich, sich aus den Niederlanden zum U-Ausschuss nach Wien zu verfügen. Als Grund hierfür macht Schmid geltend, dass die Einladung an ihn zu spät ergangen sei.

Das ist vermutlich ein vorgeschobenes Argument. Ich nehme eher an, dass Schmid nicht den Zorn der hiesigen Neidgesellschaft auf sich ziehen wollte und daher darauf verzichtet hat, beim U-Ausschuss einen Antrag auf Erstattung der Reisekosten mit jenem Verkehrsmittel einzubringen, das das einzige seiner Person angemessene wäre: ein Privatjet von Amsterdam nach Wien. Die Vorstellung, Schmid hätte sich, womöglich gar in der Holzklasse, an Pöbel, Tieren und sonstigem Geschmeiß reiben müssen, hat etwas zutiefst Empörendes.

Zum Glück gibt es aber eine Institution, die Abhilfe leisten könnte: die Cofag müsste nur ihren Wirkungskreis auf ehemalige Öbag-Chefs ausweiten. Die Cofag ist bekanntlich eine Erfindung von Ex-Finanzminister Gernot Blümel, an den Sie sich sicher erinnern. Dieser stets leicht anämisch wirkende Mann war einer der Hauptvertreter jener türkisen Feel-Good-Partie in Ministerverkleidung, deren politische Kerntätigkeit darin bestand, das Volk mit endlosem verbalen Süßholzraspeln und Dauergrinsen bei Laune zu halten sowie dem Parlament alternierend mit den Designersocken oder dem Knackpopo ins Gesicht zu fahren.

Subventionsarbeit

Warum es der Gründung der Cofag bedurfte, weiß außer Blümel kein Mensch, man weiß nur, dass sie beim Rechnungshof umgehend Schaum vor dem Mund bekommen, wenn sie den Namen Cofag auch nur hören. Das sollte aber bei der Forderung nach einer Förderung von Schmids Privatjet-Reisekosten keine Rolle spielen. Schließlich ist unbestritten, dass sich Schmid durch die Offenlegung der innersten türkisen Funktionsprinzipien die förderungswürdigsten Verdienste erwarb.

Bitte also das Geld für Schmid schnell bereitstellen, liebe Cofag! Zu erwägen wäre auch eine Subvention für das Anbringen eines Rotlichts in der Lichtenfelsgasse sowie die Schaffung eines Preises für die beste horizontale Befriedigung eines bedürftigen Plutokraten (Arbeitstitel: "Goldener Straps des Jahres"; Übergabe durch Nehammer und Sachslehner).

Die von mir vorgeschlagene Subventionsarbeit der Cofag ist außerordentlich komplex und verantwortungsvoll. Daher bedarf es der Zuwendung einer entsprechenden finanziellen Prämie an die aktiven Cofag-Vorstände, aber auch an den bereits ausgeschiedenen, als Dank für seine wertvolle Vorarbeit. Eine halbe Million Euro pro Mann und Nase sollte es schon sein, oder von mir aus auch gleich eine ganze Million. Ist eh wurscht, zahlt doch eh der Steuerzahler. (Christoph Winder, 20.8.2022)