Austria-Trainer Manfred Schmid wird weiter von Verletzungssorgen geplagt.

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Wien/Wolfsberg – Während der Wolfsberger AC den Schwung aus dem Europacup für den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga nutzen will, plant die angeschlagene Wiener Austria im Kellerduell, endlich die "Rote Laterne" abzugeben. Am Sonntag (17.00 Uhr) hoffen die beiden Europacup-Fighter im Duell Vorletzter gegen Letzter in der Lavanttal-Arena auf das dringend benötigte Erfolgserlebnis in der Liga.

Die Austria steht nach dem Punkteabzug zum Start mit einem Zähler am Konto weiter ganz unten, der WAC wartet als einziges Team der Bundesliga noch auf einen Sieg. "Wir müssen endlich anschreiben", forderte Trainer Robin Dutt, dessen Team auch nach Duellen gegen Meister Salzburg (1:2) und Vizemeister Sturm (2:2) erst zwei Punkte gesammelt hat. Selbstvertrauen gibt mit Sicherheit das überraschende Hinspiel-1:0 im Play-off zur Conference League beim norwegischen Tabellenführer Molde FK am Donnerstag.

Wunden lecken

Anders gestaltet sich die Situation bei der Austria, die nach dem 0:2 im Hinspiel des Europa-League-Play-offs zuhause gegen Fenerbahce Istanbul ihre Wunden leckt. Denn bei Talent Florian Wustinger besteht der Verdacht auf einen Kreuzbandriss, auch Muharem Huskovic muss nach einem Schlag noch näher medizinisch untersucht werden. Zusätzlich fehlt in der Innenverteidigung der gesperrte Routinier Galvao, der zuletzt mit zwei Platzverweisen auf sich aufmerksam machte.

"Leicht wird es auf jeden Fall nicht", sagte Austria-Hoffnung Matthias Braunöder nach dem Spiel gegen den türkischen Vizemeister. "Wir fahren aber dorthin, um Punkte zu holen. Die brauchen wir auch." Trainer Manfred Schmid will auf der "sehr starken Leistung" gegen Fenerbahce aufbauen. "Aus so einem Spiel nehmen unsere jungen Spieler sehr viel mit", sagte der Coach. Die Dutt-Elf sei in der Liga aber "bisher unter ihrem Wert geschlagen" worden.

Bevor es für die Austria am kommenden Donnerstag zum Rückspiel in den türkischen Hexenkessel nach Istanbul geht, soll den Wienern im Lavanttal vor allem der jüngste Heimsieg gegen die WSG Tirol (2:1) kräftig Auftrieb geben. "Wir haben beim Sieg gegen Tirol gezeigt, dass es in die richtige Richtung geht, daran wollen wir anschließen", sagte Schmid und gab die Marschroute vor: "Wir fahren nach Kärnten, um unser Punktekonto zu erhöhen, das ist unser Ziel."

Ried gegen WSG Tirol

Im Innviertel kommt es zum Duell zweier Verlierer des vergangenen Wochenendes. Sowohl die die SV Ried als auch die WSG Tirol halten bei vier Punkten, trotz phasenweise ansprechender Leistungen gab es jeweils erst einen Saisonsieg zu bejubeln. Das soll sich am Sonntag (17.00 Uhr) ändern. "Wir gehen gegen Tirol mit dem Ziel in das Spiel, drei Punkte zu holen. Darauf bereiten wir uns vor", sagte Rieds Linksfuß Philipp Pomer.

Ried musste sich in der vergangenen Runde Austria Klagenfurt auswärts mit 0:1 geschlagen geben. Begünstigt wurde das Ergebnis durch den Ausschluss von SVR-Abwehrchef Markus Lackner, der in der 54. Minute wegen einer Gelb-Roten Karte den Platz verlassen musste. Gegen die WSG wird der Routinier in der Zentrale definitiv abgehen. "Tirol ist sicher die Mannschaft, die sich in den ersten vier Runden am meisten Torchancen erspielt hat. Es ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die einen an einen guten Tag vor richtig große Probleme stellen kann", stellte Trainer Christian Heinle fest.

Dennoch rechnen sich die Oberösterreicher einiges aus. "Wir schauen sehr positiv auf dieses Spiel, weil wir die Dinge, die wir gegen Klagenfurt aufgearbeitet haben, gegen Tirol sofort besser umsetzen wollen", erklärte Heinle. Pomer verwies auf die eigene Heimstärke und meinte: "Das Gefühl aus der Vorsaison, dass wir zuhause fast unschlagbar sind, nehmen wir natürlich mit. Mit den Fans im Rücken wollen wir diese drei Punkte in Ried lassen." (APA; 19.8.2022)

SONNTAG:

SV Ried – WSG Tirol (Ried, josko Arena, 17.00 Uhr, SR Grobelnik). Saisonergebnisse 2021/22: 2:4 (a), 3:2 (h), 2:3 (h), 0:2 (a)

Ried: Sahin-Radlinger – Ungar, Ziegl, Plavotic – Wießmeier, Martin, Michael, Pomer – Nutz, Mikic – Monschein

Es fehlen: Lackner (gesperrt), Stosic (Kreuzbandriss), Turi (Schulterverletzung), Wendlinger (Jochbeinbruch)

Fraglich: Chabbi (nach Magen-Darm-Erkrankung)

WSG: F. Oswald – Sulzbacher, Behounek, Bacher, Schulz – Rogelj, Müller, Blume, Ogrinec – Prica, Tomic

Es fehlen: Prelec (Adduktorenprobleme), Skrbo (nach Knöchel-OP)

Wolfsberger AC – FK Austria Wien (Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 17.00 Uhr, SR Ciochirca). Saisonergebnisse 2021/22: 1:0 (h), 0:1 (a), 1:2 (a), 1:1 (h)

WAC: Bonmann – Schifferl, Baumgartner, Piesinger – Jasic, Kerschbaumer, Taferner, Veratschnig, Scherzer – Röcher, Baribo

Fraglich: Leitgeb (private Gründe), Ballo

Austria: Früchtl – Ranftl, Handl, Mühl, Martins – Braunöder – Jukic, Fischer, Fitz, Keles – Tabakovic

Es fehlen: Wustinger, Huskovic (beide verletzt), Gruber, Baltaxa, El Sheiwi (im Aufbautraining)