Im nächsten Jahr gibt es auch am Samstag Rennen in der MotoGP.

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Spielberg – Wie in der Formel 1 und anderen Motorsport-Serien soll es ab 2023 auch in der MotoGP zusätzliche Sprintrennen am Samstag geben. Das wurde im Rahmen des Motorrad-GP von Österreich in Spielberg verkündet. Damit soll der Samstag für Fans, Medien und Zuschauer aufgewertet werden. Die MotoGP erhofft sich eine "neue Ära".

Die Meinung der Fahrer dazu ist nach einer Umfrage aber geteilt. Denn im Gegensatz zur Formel 1 sollen die Sprintrennen in der MotoGP an jedem GP-Wochenende ausgetragen werden. In der Formel 1 waren dieses Jahr drei Sprints – davon einer in Österreich – angesetzt. Diese Zahl könnte sich für 2023 auf sechs verdoppeln.

Halbe Sache

In der MotoGP soll es hingegen gleich an jedem Grand-Prix-Samstag zusätzliche Sprintrennen geben. Dabei ist das Programm für die höchste Kategorie mit insgesamt vier freien Trainings, zwei Qualifyings und einem Sonntag-Rennen ohnehin schon sehr dicht und der Sport deutlich anspruchsvoller und gefährlicher als Autorennen. Es muss also Anpassungen geben. Gefahren werden soll jedenfalls über die halbe Renndistanz und mit halben WM-Punkten.

Die Präsentation des Planes verlief im Mediencenter des Red Bull Rings zwischendurch emotional weil MotoGP-Boss Carmelo Ezpeleta den Vorwurf von sich wies, man habe die Fahrer nicht rechtzeitig und ausreichend informiert. Sportlich sind diese einerseits angetan von einem zusätzlichen Rennen, sehen aber auch Probleme.

Piloten wollen mehr Geld

"Wir haben also das doppelte Risiko um das gleiche Geld", monierte etwa Honda-Werksfahrer Pol Espargaro. "Mehr Rennen bedeuten mehr Risiko." Der stets lustige Jack Miller drehte das Thema. "Das ist eine gute Chance für eine Bonuszahlung", scherzte der Australier, der nächstes Jahr für KTM fährt. "Keine gute Idee, das gefällt mir gar nicht", meinte hingegen der aktuelle WM-Zweite Aleix Espargaro.

Die Kritiker dieses neuen Konzeptes sehen es zudem als problematisch, dass man trotz des zusätzlichen Rennens die Zahl der GP-Wochenenden nicht reduzieren wird. Sie verwiesen zudem darauf, dass es womöglich wichtiger sei, teure Features wie das Ride Height Device oder die immer schrillere Formen annehmenden Aerodynamik-Flügel zu verbieten. (APA, 20.8.2022)