Nakamura erzielte den entscheidenden Treffer.

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Graz – Der LASK steht derzeit verdient an der Spitze der Fußball-Bundesliga. In einer intensiven Partie auf Augenhöhe gewannen die Linzer Samstagabend in Graz bei Sturm mit 1:0 (0:0), also dort, wo Meister Red Bull Salzburg vor wenigen Wochen eine 1:2-Niederlage bezogen hatte. Die Mannschaft von Coach Dietmar Kühbauer bleibt damit unbesiegt, ein Alleinstellungsmerkmal in der Liga. "Ein wunderschöner Tag", freute sich Kühbauer über die erfolgreiche Auswärtsreise.

Bei vier Siegen und einem Remis halten die Oberösterreicher in dieser Saison. Mit 13 Punkten weist man einen mehr auf als Salzburg und drei mehr als der auf Rang drei liegende Aufsteiger Austria Lustenau. "Es erwarten uns noch viele Spiele, aber wir haben einmal die Punkte", wusste Kühbauer, wie wertvoll der gelungene Saisonstart ist.

Außergewöhnlicher Techniker

Der Burgenländer hat den LASK, der vergangene Saison das Meister-Play-off verpasst hatte, wieder zu einer in allen Mannschaftsteilen schlagkräftigen Truppe geformt. "Wir arbeiten als Team defensiv und offensiv sehr gut", zeigte sich 51-Jährige zufrieden. Er wusste aber auch, dass der Sieg bei Sturm auf Messers Schneide war und es noch einiges zu verbessern gilt. "Beide Mannschaften haben im letzten Drittel den Ball nicht gut gespielt", verwies Kühbauer auf die nur sehr rar gesäten Topchancen im Schlagerspiel.

Der junge LASK-Goalgetter Marin Ljubicic konnte sich in Graz nicht in Szene setzen und wurde nach einer Stunde ausgetauscht. Dafür war Keito Nakamura, der gerade erst seinen Vertrag bei den Athletikern bis 2025 verlängert hat, zur Stelle und sicherte mit seinem dritten Saisontreffer den Oberösterreichern den Sieg. Peter Michorl bezeichnete seinen japanischen Teamkollegen nach der Partie als "überragend". "Keito ist ein außergewöhnlicher Fußballspieler, ein außergewöhnlicher Techniker", war auch Kühbauer vom 22-Jährigen angetan.

Zum Fan-Boykott in den ersten 20 Minuten wegen der rosa Dressen wollte der LASK-Coach nichts sagen. Michorl meinte nur: "Sie haben die besseren 70 Minuten gesehen und können nun zufrieden nach Hause fahren." Kühbauer war da schon beim nächsten Gegner am kommenden Samstag: "Jetzt gilt es, sich gut auf Altach vorzubereiten."

Fehlende Durchschlagskraft

Sturm-Trainer Christian Ilzer hatte am Ausgang des Spiels noch zu knabbern. "Ergebnis und Niederlage sind sehr ärgerlich", meinte der 44-Jährige. "Wir waren in der Offensive nicht so beweglich und durchschlagskräftig, Power und Wucht haben gefehlt. Der LASK hat es in der Defensive gut gemacht." Nur ein knapper Abseitstreffer von Rasmus Höjlund und wenige Abschlüsse sprangen heraus, auch Rückkehrer Jakob Jantscher konnte das nicht ändern. "Ich bin sehr enttäuscht. Wir müssen unsere Chancen und Halbchancen besser nützen", forderte Linksverteidiger David Schnegg.

"Der LASK war am Ende des Tages die effizientere Mannschaft", fasste Sturm-Innenverteidiger Gregory Wüthrich zusammen. Ilzer betonte aber auch: "Wir waren insgesamt nicht das schlechtere Team. Uns hat Cleverness gefehlt." Diese gilt es nun kommenden Sonntag in Wien gegen Rapid auszupacken. (APA, 21.8.2022)