Erfolgsformel geknackt? Be Real fordert Nutzer auf, authentische Momente aufzunehmen, Instagram zieht nach.

Foto: AP / Fotograf: Phelan Ebenhack

Der Hype um die Social-Media-App Be Real ist schnell erklärt: Nutzer werden zu unterschiedlichen Tageszeiten dazu aufgefordert, ein Foto zu machen, und müssen dieser Aufforderung innerhalb von zwei Minuten nachkommen. Um den Alltag und die realen Momente einzufangen, werden dabei sowohl Vorder- als auch Rückkamera aktiviert. Es gilt, möglichst reale Momente zu zeigen – also genau das Gegenteil von der bunten Show, die seit Jahren auf Instagram für Begeisterung sorgte.

Copy/Paste

Meta verliert immer mehr junge Nutzerinnen und Nutzer. Um diesem Trend entgegenzuwirken, lassen sich Instagram und Co regelmäßig von konkurrierenden Plattformen "inspirieren". Reels auf Instagram erinnern bereits sehr stark an Tiktok, und Stories sind eine Snapchat-Kopie. Derzeit testet Instagram unternehmensintern ein neues Feature: "Candid Challenges". Dieses ist in der Anwendung dem Konzept von Mitstreiter Be Real auffallend ähnlich.

Der Unterschied: Instagram erstellt keine eigene App für dieses Feature, sondern lädt die Challenge direkt in die Instagram Stories. Die "Candid Challenge" ist derzeit ein Instagram-interner Prototyp und nicht für den allgemeinen Gebrauch zugänglich. Wie "Engadget" berichtet, will Instagram zum jetzigen Zeitpunkt auch keine weiteren Details preisgeben.

Be Real ist derzeit die meistgeladene Gratis-App in Apples App-Store.
Foto: App Store

"Abgekupferte" Anwendung

Der Erfolg der sozialen Plattform Be Real ist an den Downloadzahlen messbar. Es ist derzeit die meistgeladene kostenlose App im App Store. Von diesem Kuchen will sich Instagram mit einer bereits aktiven Applikation eine Scheibe abschneiden. Der Dual-Modus kann beim Erstellen von Reels aktiviert werden und ermöglicht die gleichzeitige Nutzung beider Kameraausrichtungen. Die Aufforderung, "echt" zu sein, gibt Instagram im Gegensatz zu Be Real aber nicht an seine Nutzerinnen und Nutzer weiter. Auch in der dualen Funktion kann man Inhalte bearbeiten und Filter verwenden.

Ob Instagram mit der angedachten Neuerung Erfolg haben wird, ist abzuwarten. Zuletzt wurden Stimmen lauter, die verlangten, dass "Instagram wieder Instagram werden soll", weil die soziale Plattform zu sehr dem Konkurrenten Tiktok ähnelt. Auch Prominente pflichteten dieser Bewegung bei. Darunter etwa Kylie Jenner, die auf Instagram 367 Millionen Follower zählt. (smw, 23.8.2022)