Harry (Titus Welliver) ist jetzt Privatdetektiv, arbeitet mit seiner früheren Erzrivalin, der Strafverteidigerin Honey Chandler (Mimi Rogers).

Foto: Amazon Studios

Es ist wie beim Rotwein. Er wird älter und, umsichtige Lagerung vorausgesetzt, besser. Voller. Runder. Intensiver. Und so ist es auch mit Hieronymous "Harry" Bosch, dem ultracoolen Cop aus Los Angeles. Wir erinnern uns: Bosch (Amazon Prime) ging 2021 nach sieben Staffeln zu Ende, Harry musste nach Konflikten mit seinen Vorgesetzten – mangelnde Unterordnung, fehlende Teamfähigkeit, Befehlsmissachtung – seinen Dienst quittieren.

Alles aus? Natürlich nicht. In Bosch: Legacy feiert Harry fröhliche Urständ. Na ja, viel gelacht wird in diesem Spin-off der Originalserie eigentlich nicht. Es wird höchstens gelächelt. Nur ab und zu und dann nur ganz kurz.

Macht immer noch Jagd auf die bösen Buben und Mädels

Harry (Titus Welliver) ist jetzt Privatdetektiv, arbeitet mit seiner früheren Erzrivalin, der Strafverteidigerin Honey Chandler (Mimi Rogers), zusammen und macht immer noch Jagd auf die bösen Buben und Mädels. Alles nach seinen Spielregeln.

Alles wie bisher also? Ja und nein. Zwar sehen wir da und dort kurz wieder alte Bekannte, und auch Jazz ist wieder das Leitmotiv im Soundtrack der Serie ebenso wie in Boschs Privatleben. Harry löst natürlich wieder einen Mordfall, den anfangs nur er selber als solchen erkennt (wie könnte es auch anders sein?). Was anders ist: Das Serien-Spin-off gibt anderen Charakteren nun mehr Raum, den bekommt vor allem Harrys Tochter Maddie (Madison Lintz). Sie hat die Anwaltskarriere sausen lassen und lernt den Polizeijob. Auf die ganz harte Tour.

Bosch: Legacy – das Erbe, das Vermächtnis. Klingt nach einem generationsübergreifenden Projekt. Sehr gut, der Cliffhanger am Ende der ersten Staffel ist jedenfalls meisterhaft inszeniert. (Gianluca Wallisch, 24.8.2022)