Die größte Oppositionspartei Unita mit dem Kandidaten Adalberto Costa Júnior (Bild) habe besonders viel Zustimmung in den Städten.

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Luanda – Im südwestafrikanischen Angola sind die Menschen am Mittwoch zur Wahl eines neuen Parlaments und eines Präsidenten aufgerufen. Erwartet wird ein enges Rennen zwischen der Regierungspartei MPLA des derzeitigen Präsidenten João Lourenço und der größten Oppositionspartei Unita mit dem Vorsitzendem Adalberto Costa Júnior. Etwa 14 Millionen der rund 35 Millionen Bürger in der ehemaligen portugiesischen Kolonie sind für die Abstimmung registriert.

Die Wahllokale öffnen um 8.00 Uhr MESZ (7.00 Uhr Ortszeit) öffnen und schließen um 19.00 Uhr MESZ (18.00 Uhr Ortszeit). Ergebnisse werden erst einige Tage nach der Wahl erwartet. Seit den ersten demokratischen Wahlen 1992 bewirbt sich mit Bela Malaquias erstmals auch eine Frau als Präsidentin.

Regierungspartei verliert höchstwahrscheinlich Sitze

In dem ölreichen Land bestimmt die Partei, die eine einfache Mehrheit der 220 Parlamentssitze gewinnt, das Staatsoberhaupt. Der 68 Jahre alte Lourenço und die MPLA versprechen Wirtschaftsreformen, Investitionen in den öffentlichen Gesundheitssektor sowie ein Ende weitläufiger Korruption. In seiner ersten fünfjährigen Amtszeit, die teils in die Pandemie fiel, sei dahingehend allerdings zu wenig passiert, sagte Analyst Marcos Paulo.

Auch wenn die MPLA die Mehrheit gewinne, werde die Regierungspartei höchstwahrscheinlich Parlamentssitze verlieren. Die oppositionelle Unita-Partei habe besonders in Städten und unter jungen Wählern Zuwachs verzeichnet. (APA, 23.8.2022)