Franco A. wurde zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt.

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Es ist ein Zufallsfund, der zur Verhaftung von Franco A. geführt hat: Bei Putzarbeiten wird im Jänner 2017 im Schacht einer Behindertentoilette auf dem Flughafen Schwechat eine Waffe gefunden. Zehn Tage später kann ihr Besitzer festgenommen werden.

Fünf Jahre später, im Juli 2022, wird der Bundewehrsoldat schließlich vom Oberlandesgericht Frankfurt wegen Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat sowie Verstößen gegen das Waffengesetz, Unterschlagung und Betrug schließlich zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten verurteilt. A. ist damit der erste verurteilte Rechtsterrorist der Bundeswehr.

Wie es so weit kommen konnte und warum es für eine vollständige Aufklärung vielleicht sinnvoller gewesen wäre, Anklage wegen der Bildung einer terroristischen Organisation zu erheben, beleuchtet das spannende Radio-Feature Franco A., Soldat und Terrorist der Ö1-Reihe Hörbilder am Samstag um 9.05 Uhr. Es ist die Geschichte eines jungen Mannes, der Karriere bei der Bundeswehr macht, wo er bereits mit 26 Jahren Oberleutnant wird. Und das, obwohl seine Masterarbeit an der französischen Militärakademie von seinen Professoren als "extremistisch und unvereinbar mit der freiheitlich-demokratischen Grundordnung" eingestuft wurde. Dienstliche Konsequenzen erwuchsen A. daraus keine.

Später nimmt er eine Identität als syrischer Flüchtling an. Die Bundesanwaltschaft zeigt sich überzeug, dass A. eine "false flag operation", einen Anschlag mit falscher Identität plante, um Hass zu schüren. Was die Geschichte von A. besonders verstörend macht: Wie oft weggeschaut und Verantwortung abgeschoben wurde, bevor ein Zufall zu Hilfe kam. (Karl Gedlicka, 2.9.2022)