Bild nicht mehr verfügbar.

Symbolbild: Diskussion um weiße Menschen mit Dreadlocks.

Foto: Getty Images

Bern – Die Berner Band Lauwarm ist am Mittwochabend am Sommerfest der Schweizer Zeitschrift "Weltwoche" von Herausgeber Roger Köppel aufgetreten. Die Musiker stehen wegen ihrer Dreadlocks derzeit im Mittelpunkt einer Diskussion um kulturelle Aneignung. "Weltwoche" gilt unter Expertinnen und Experten als rechtspopulistisch, Köppel ist zudem Nationalrat der ebenfalls in Teilen rechtspopulistischen Schweizerischen Volkspartei (SVP).

Vor rund 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kultur und internationaler Diplomatie spielte die Band verschiedene Mundart-Reggae-Songs. Im Internet waren mehrere Videos ihres Auftritts zu finden.

Auf der Gästeliste standen auch Personen wie der AfD-Ehrenvorsitzende Alexander Gauland, der Corona-Skeptiker Daniel Stricker sowie der frühere Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maassen, berichtete das Boulevardblatt "Blick".

Diskussion um kulturelle Aneignung

Die Musiker sind in den vergangenen Wochen wegen ihrer Dreadlocks in die Schlagzeilen geraten. Auch der STANDARD hat berichtet. Ein Berner Szenenlokal hatte ein Konzert abgebrochen, weil einigen Zuschauerinnen und Zuschauern angesichts der Frisuren "unwohl" geworden sei, hieß es. Ein weiterer geplanter Auftritt an der Berner "Lorraine-Chilbi" wurde bereits im Vorhinein abgesagt. Danach entbrannte eine Diskussion um kulturelle Aneignung.

Zu ihrem Auftritt am Sommerfest der "Weltwoche" sagten die Bandmitglieder gegenüber CH Media, dass sie keine Angst davor hätten, in einen Shitstorm im linken Milieu zu geraten. "Wir lassen uns nicht in die Politik reinziehen. Wir haben eigentlich nur eine Botschaft: Gegen Rassismus." Sie wollten überall, wo sie auftreten, "positive Energien" verströmen und zur kulturellen Bereicherung beitragen. (red, 25.8.2022)