In Rechenzentren stehen viele Computer, die auch sehr viel Strom brauchen. Das ist natürlich ein Problem, wenn das Stromnetz nicht mehr mitkann.

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Kaum ein Land hat sich Big Tech ähnlich angedient wie Irland. Über international umstrittene Steueranreize und eher laxe Privacy-Regeln konnte man dabei tatsächlich viele große Firmen anziehen. Ein Plan, der allerdings nur aufgeht, wenn man auch die notwendigen Ressourcen hat, und genau damit scheint es nun eng zu werden.

Stopp

In der Region rund um die irische Hauptstadt Dublin mussten laut einem Bericht der Zeitung "The Times" offenbar gleich mehrere Großprojekte gestoppt werden. Der Grund: Der staatliche Energieversorger Eirgrid kann nicht mehr ausreichend Strom liefern.

Konkret geht es dabei unter anderem um neue Rechenzentren von Firmen wie Microsoft und Amazon, auch Equinix soll vom Ressourcenmangel betroffen sein. Der Region sollen dadurch Investitionen in der Höhe von rund zwei Milliarden Euro entgehen.

Warnung

Eine Entwicklung, die sich zuletzt bereits abgezeichnet hatte. Eirgrid warnte bereits im Vorjahr vor der Gefahr von Blackouts, da man der immer weiter steigenden Nachfrage nicht mehr gerecht werden kann. Eine stabile Stromversorgung ist aber natürlich für den Betrieb solcher Rechenzentren unerlässlich.

Irland ist ein äußerst beliebter Standort für Rechenzentren, alleine in Dublin stehen derzeit 15 solcher Großanlagen. Zwei weitere befinden sich außerhalb der Hauptstadt. An dieser Zahl dürfte sich in den kommenden Jahren kaum noch etwas ändern. Eirgrid geht angesichts der aktuellen Lage davon aus, dass bis 2028 keine weiteren Rechenzentren im Land mehr genehmigt werden.

Neuer Plan

Bei den betroffenen Firmen sieht man sich unterdessen nach Alternativen um. So soll sich Amazon bereits für einen Umzug nach London entschieden haben. Die englische Hauptstadt steht auch bei Microsoft zur Diskussion, dort sollen außerdem noch Frankfurt und Madrid im Rennen sein. (apo, 25.8.2022)