Wer mit Kindern zu tun hat, kennt ihre neugierigen Fragen, ohne die ab einem gewissen Alter kein Gespräch auskommt. Warum der Himmel blau, Wasser nass oder die Banane krumm ist, fällt dabei in die Kategorie "zeitlose Klassiker".

Nicht immer einfach: Kindern etwas erklären

Was man erfahrungsgemäß bei seiner Antwort immer vermeiden sollte, sind zu wortreiche, langatmige Ausführungen, bei denen man die Geduld der Kinder überstrapaziert und ihre überschaubare Aufmerksamkeitsspanne über Gebühr beansprucht. Allzu schnell wird einem nicht mehr zugehört, weil sich die Erläuterungen zu kompliziert anhören oder mehr Folgefragen aufwerfen, als sie beantworten.

Besonders herausfordernd und zugleich unterhaltsam werden Gespräche wie diese, wenn man Kindern Dinge erklären muss, die sie nicht nur altersbedingt, sondern auch generationsbedingt nicht verstehen können. Denn was in der Kindheit und Jugend heutiger Eltern oder Großeltern allgegenwärtig war, sorgt in der heutigen Zeit gerne einmal für fragende Gesichter und großes Unverständnis. Allein was das Telefonieren betrifft, hat sich doch in den letzten Jahrzehnten zwischen Vierteltelefon und Smartphone so manches verändert.

"Wer telefonieren wollte, musste zu Hause bleiben! Ja – wirklich!"
Foto: Getty Images/iStockphoto/Lightstar59/Birgit Reitz-Hofmann

Als man Fernsehen nicht einfach stoppen konnte ...

Ein gutes Beispiel dafür ist auch der Umstand, dass Kindern in Zeiten von Streaming die Unmittelbarkeit des einstigen Film- und Fernsehgenusses als Konzept gar nicht mehr geläufig ist. Sieht man doch einmal anstatt auf Netflix, Disney+ oder einer anderen Streamingplattform mit dem Nachwuchs etwas live im Fernsehen an, kann da schon einmal die Bitte kommen, man möge doch kurz die Sendung pausieren, weil das Kind gerne etwas holen würde und nichts verpassen will. Der Nervenkitzel früherer Generationen, die darauf angewiesen waren, in den kurzen Werbepausen beim Fernsehen so rasch wie menschenmöglich WC-Gänge oder Nahrungszubereitung zu absolvieren, ist dieser Generation gänzlich unbekannt, eine jederzeit mögliche Unterbrechung die Norm.

... und das Fotografieren sehr kompliziert war

Manchmal brauchen Kinder auch Erklärungen, um den Inhalt von Popkulturelementen verstehen zu können, an denen sie Gefallen gefunden haben. So begeistert sie etwa ein in die Jahre gekommenes Stück Musik, sie müssen aber feststellen, dass sie vor ihrem eigenen Erfahrungshorizont gar nicht nachvollziehen können, was da besungen wird. Besonders viel Erklärungsbedarf darüber, wie das Fotografieren in der Prä-Smartphone-Ära funktionierte, als man sogar entscheiden musste, ob Urlaubsfotos in Farbe entstehen sollen oder nicht, wirft bei Kindern etwa dieser Song auf:

Thiago Grisner

Kennen Sie das?

Bei welchem Phänomen von früher haben Sie bereits erlebt, dass Kinder verwirrt reagiert haben, weil sie es heute nicht mehr ohne Weiteres verstehen können? Wie haben Sie es in einfachen Worten zu erklären versucht? Und wie haben die Kids Ihre Erläuterung aufgenommen? Erzählen Sie im Forum! (dahe, 31.8.2022)