Werbung bedeutet noch nicht, dass etwas kostenlos wird.

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Die schwächelnden Geschäftszahlen machen möglich, was Netflix lange ausgeschlossen hat. Der Streaming-Anbieter arbeitet derzeit in Kooperation mit Microsoft an einem werbefinanzierten Abo. Oder wie es eigentlich heißen muss: einem werbegestützten Abo. Denn wie sich nun zeigt, wird dieses Angebot trotzdem noch immer einiges kosten.

Günstiger aber nicht günstig

Zwischen 7 und 9 US-Dollar sollen monatlich für jenes neue Netflix-Abo, bei dem regelmäßig Werbung angezeigt wird, anfallen. Das berichtet Bloomberg in Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Quellen bei dem Streaming-Anbieter. Damit will man jenen, die sich ein Netflix-Abo nicht mehr leisten können, eine neue Option anbieten.

Derzeit schlägt das günstigste Netflix-Abo in den USA mit 10 Dollar monatlich zu Buche. Dieses ist aber auf ein einzelnes Gerät beschränkt und liefert die Serien und Filme lediglich in niedriger Qualität und zwar 480p (SD). Wie es in dieser Hinsicht beim werbegestützten Abo aussehen soll, ist derzeit noch unklar. Allerdings sollte Netflix in Hinblick auf die Qualität und die gemeinsame Nutzung wohl mehr bieten, will man das neue Abo jemandem schmackhaft. Soll die werbegestützte Variante doch noch andere Einschränkungen aufweisen.

Beschränkungen

So sollen etwa keine Downloads für eine Offline-Betrachtung möglich sein. Zudem soll es beim Werbe-Abo auch nicht das volle Film- und Serienangebot geben. Gerade extern zugekaufte Inhalte könnten damit teureren Abos vorbehalten bleiben. Vor allem aber sollen die Kunden bei dieser Variante pro Stunde rund vier Minuten Werbung geliefert bekommen, heißt es in dem aktuellen Bericht.

In der jüngeren Vergangenheit haben praktisch alle großen Streaminganbieter ihre Abopreise deutlich angehoben. Wer etwa die beste Auflösung bei Netflix haben will, muss mittlerweile bereits 18 Euro zahlen. Doch auch bei Disney+ gehen die Preise derzeit stark nach oben – wenn auch vorerst einmal nur in den USA.

Ausblick

Das werbegestützte Netflix-Abo soll noch im laufenden Jahr in rund einem halben Dutzend Ländern an den Start gehen. Welche das sind, ist derzeit noch nicht bekannt. Ab Anfang 2023 soll die Verfügbarkeit dann nach und nach auf weitere Regionen ausgedehnt werden. (apo, 27.8.2022)