Optisch erinnert das Zenbook wohl nicht ganz zufällig an ein Zeitplaner-Ringbuch aus vergangenen Tagen.

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Entfernt man die Tastatur kommt darunter die zweite Hälfte des Bildschirms zum Vorschein.

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Das ausgefaltete Display

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Der Laptop-Modus

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Theoretisch kann man das Zenbook 17 Fold wie ein Buch halten. Das wird aber aufgrund der Dimensionen und dem Gewicht zur Herausforderung.

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Das Zenbook im "entfalteten" Zustand.

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Tablets sind ja superpraktisch, wenn man etwa schnell seine Mails checkt oder abends vor dem Einschlafen noch einige Youtube-Videos konsumiert. Mag ein Tablet aber für rudimentäre Office-Aufgaben noch ausreichen, geraten die die Geräte bei komplexeren Tätigkeiten oder langen Schreibarbeiten schnell an ihre Grenzen, und ein leistungsstarker Laptop muss her. Wäre es nicht schön, ein Gerät zu haben, das alles kann?

Glaubt man Asus, dann hat das Unternehmen das Problem nun gelöst und mit dem Asus Zenbook Fold ein Gerät entwickelt, das den Spagat zwischen praktischem Tablet, Arbeitstier Laptop und gemütlichem Reader schaffen soll.

Ein Arbeitspferd und Spaßgerät

Auf der IFA in Berlin hatte DER STANDARD Gelegenheit, das Zenbook des taiwanischen Herstellers im Hands-on auszuprobieren. Während Samsung mit seinen faltbaren Geräten auf Android setzt, kommt auf dem Zenbook Windows 11 zum Einsatz. Zusammengefaltet wirkt das Zenbook wie ein etwas dickerer Laptop im 12,5-Zoll-Format. Optisch erinnert das an ein Filofax aus vergangenen Tagen – und diese Optik ist wohl nicht ganz zufällig gewählt, als wolle man klarstellen: Das hier ist auch ein Arbeitspferd für "ernsthafte" Anwendungen.

Das Zenbook im Laptop-Modus.
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Klappt man das Zenbook auf, unterscheidet es auf den ersten Blick nichts von einem eher klobigen Notebook. Was sofort auffällt: Die leichte Biegung am unteren Bildschirmrand entlang der Taskleiste verrät schon den eigentlichen Zweck des Geräts. Entfernt man nämlich die per Magnet gehaltene Tastatur auf der Unterseite, kommt die zweite Hälfte des 17-Zoll-OLED-Displays zum Vorschein, und der Bildschirminhalt wird automatisch auf die volle Größe erweitert.

Oberklasse-Ausstattung

Einmal entfaltet, wirkt das Zenbook wie ein Hybrid aus einem gewaltigen, 17 Zoll großen Tablet mit Ambitionen auf einen vollwertigen Desktop-Computer. Die Scharniere in der Mitte des Displays wirken ein wenig steifer als jene der Konkurrenz, etwa Samsungs Galaxy Fold, und erfordern ein wenig Kraft, um sie aufzufalten. Asus selbst gibt an, die Scharniere 30.000-mal getestet zu haben, was laut Angaben des Unternehmens einer Nutzung von fünf bis sechs Jahren entspricht.

Entfernt man die Tastatur, kommt die zweite Hälfte des Displays zum Vorschein.
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Kurz zur Technik: Im Inneren werkt ein Intel Core i7 1250U – also solide Laptop-Klasse mit integrierter Intel-Iris X-Grafik. Als Arbeitsspeicher kommen 16 Gigabyte DDR5 zum Einsatz. Das flexible OLED-Display verfügt über eine Auflösung von 2.560 x 1.920 Pixeln und soll eine Reaktionszeit von lediglich 0,2 Millisekunden haben.

Ersteindruck und Vorab-Fazit

Doch ist das alles praxistauglich? Das Auffalten des Displays klappt wunderbar, wobei das Handling eines 17-Zöllers auf einem engen Platz im Zug sicher eine Herausforderung ist. Das Display wird von Windows sofort ohne Verzögerung erweitert, von ungebührlichen Latenzen oder anderen Kinderkrankheiten blieben wir beim Ausprobieren verschont. Auch der "Rückbau" zum normalen Laptop funktioniert geschmeidig, obwohl die von Asus verwendete Software namens Screenxpert auf den Testgeräten noch nicht installiert war.

Optisch erinnert das Zenbook wohl nicht ganz zufällig an ein Zeitplaner-Ringbuch aus vergangenen Tagen.
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Das Zenbook will ein All-in-one-Gerät für jeden Anwendungsfall zwischen Tablet und Desktop-PC sein, und das könnte durchaus gelingen. Selbst die Abmessungen sind verschmerzbar. Das Zenbook mag mit 1,29 Zentimetern dicker sein als andere Laptops, das ist in Anbetracht der Tatsache, dass zwei Schichten Bildschirm und eine Tastatur vor uns liegen, aber keine erschreckend große Zahl. Das Gewicht von 1,5 Kilo scheint dann für eine entspannte Streaming-Session im Bett oder beim Lesen von E-Books hoch zu sein.

Das Zenbook soll zu Beginn des vierten Quartals, also vermutlich im Oktober, erscheinen. Asus listet das Zenbook 17 OLED zum stolzen Preis von 3.699 Euro. (Peter Zellinger, 1.9.2022)