Ein türkisches Kampfflugzeug bei einer Ausstellung in Ankara diesen Sommer.

Foto: imago / Altan Gocher

Samsun/Ankara – Nach einem Vorfall im Luftraum über der Ägäis hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan Griechenland Konsequenzen angedroht. Athen werde einen "hohen Preis" zahlen, wenn es weiterhin den türkischen Luftraum verletze und türkische Kampfjets über der Ägäis "bedrängt", sagte Erdogan am Samstag bei einer Kundgebung in der Stadt Samsun am Schwarzen Meer.

Am vergangenen Wochenende hatte Ankara Griechenland eine "feindliche Aktion" gegen türkische Kampfflieger vorgeworfen. Dabei habe die griechische Armee ein aus Russland stammendes Luftabwehrsystem genutzt, um die türkischen Kampfflieger per Radar zu verfolgen, hieß es. In seiner Rede warf Erdogan Griechenland nun vor, es versuche, die Türkei mit dem Raketensystem "S-300 zu bedrohen".

Nato-Bündnispartner mit konfliktreicher Beziehung

"Hey Griechenland, schau Dir die Geschichte an. Wenn Du weiter gehst, wirst Du einen hohen Preis Zahlen", sagte Erdogan. Griechenland und die Türkei sind Bündnispartner in der Nato, ihre Beziehungen sind aber schon seit Jahrzehnten von großen Spannungen geprägt. Vor allem konkurrierende Gebietsansprüche in der Ägäis sorgen für Streit.

Beide Seiten werfen sich regelmäßig die Verletzung von Grenzen und Verträgen vor. Fast täglich gibt es zudem Aufklärungsflüge beider Länder vor allem rings um die griechischen Inseln nahe der türkischen Küste.

Die Türkei hatte zuletzt den Ton gegenüber Griechenland deutlich verschärft. Die Regierung in Ankara stellte die griechische Souveränität über mehrere Ägäis-Inseln in Frage und legte ihre Kontakte zur griechischen Regierungsspitze auf Eis. (APA, 3.9.2022)