Die Hadozee wurden bereits 1982 vorgestellt, als problematisch wird aber auch die neue Hintergrundstory aus dem Jahr 2022 gesehen.

Foto: Wizards of the Coast

Wizards of the Coast, Eigentümer des Rollenspielkolosses "Dungeons & Dragons", hat sich für die Verwendung rassistischer Stereotype im neu erschienenen "Spelljammer: Adventures in Space" entschuldigt und entfernt mit sofortiger Wirkung jegliche Inhalte, die beleidigend wirken können. Neben einem offiziellen Statement wurde auch ein PDF veröffentlicht, welches die entsprechenden Änderungen dokumentiert.

Hadozee, die "Deck-Affen"

Konkret geht es in diesem Fall um die Hadozee, eine fiktive Rasse aus den Fantasywelten von "Dungeons & Dragons" vergleichbar mit Elfen, Orks und Zwergen. Bei den erstmals 1982 vorgestellten Hadozee handelt es sich um aufrecht gehende Affen mit dunklem – von braunem bis zu tiefschwarzem – Fell und Flügeln. Da die Hadozee ein seefahrendes Volk sind, wurden sie im Spiel immer schon auch als "Deck-Affen" bezeichnet – ein Ausdruck, der in der realen Welt ursprünglich dem Navy-Slang entstammt.

Ergänzend zu der per se schon problematischen Affendarstellung – "Affe" ist ein Ausdruck, der nicht selten im rassistischen Kontext verwendet wird – wurde laut einem Bericht von Gizmodo für die Portierung der 40 Jahre alten Idee ins Jahr 2022 eine Hintergrundstory integriert, bei der die Hadozee ursprünglich von einem bösartigen Magier für Versuche missbraucht wurden, bevor sie sich gegen diesen auflehnten. Dies wurde als problematisch gesehen, zumal es in der Geschichte der Menschheit auch reale Versuche an lebenden Menschen gegen deren Willen gegeben hat.

"Vielfalt ist Stärke"

Abschließend betonen die Macher in ihrem Blogposting, dass "Dungeons & Dragons" immer schon für eine klare Botschaft stand: "Vielfalt ist Stärke" – denn viele Aufgaben können nur gelöst werden, wenn Charaktere mit verschiedenen Hintergründen und Fähigkeiten konstruktiv zusammenarbeiten und ihre jeweiligen Stärken ausspielen.

Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass Fantasy-Franchises wie jene von "Dungeons & Dragons" wegen politischer Unkorrektheit in der Kritik stehen. So wurde das 2016 veröffentlichte Vampirsetting von "Curse of Strahd" kritisiert, da es rassistische Stereotype der Roma enthielt.

Im Jahr 2020 gelobte Wizards of the Coast, in dieser Hinsicht künftig mehr Sensibilität walten zu lassen. Unter anderem wurde 2022 mit "Radiant Citadel" ein Werk veröffentlicht, das ausschließlich von People of Color erstellt wurde. (stm, 5.9.2022)