Im Gastblog bringt Alessandra Dorigato ein Rezept aus dem südlichen Italien.

Diese Pasta feiert die intensiven Aromen Süditaliens: Thunfisch, Kapern und die Kräuter der liparischen Inseln bringen den Sommer auf Ihren Tisch – mit Meeresbrise.

Kulinarischer Schmelztiegel

Nördlich von Sizilien liegen, mitten im Tyrhennischen Meer, die Liparischen oder Äolischen Inseln, benannt nach dem Windgott Äolus. Seit der Besiedlung zählte neben Hülsenfrüchten und Gemüse Fisch zur Hauptnahrungsquelle. Und jede wechselnde Herrschaft bereicherte die lokale Küche. So sind Honig und gesalzener Ricotta ein griechisches Erbe. Die Römer lehrten die Fischkonservierung und führten Kastanienbäume ein. Mit den Spaniern kamen Tomaten, Kartoffeln oder Kakao. Die Araber brachten neben Zitrusfrüchten Gewürze wie Anis und Safran. Und die Venezianer bauten Wein auf den Inseln an.

Foto: Alessandra Dorigato

Inseln der Kräuter und Kapern

Die Inseln selbst sind wie auch Sizilien reich an Kräutern wie Rosmarin, Oregano, Basilikum, Minze, Salbei oder Fenchel. Auch Kapernbüsche gehören zu den typischen Pflanzen. Früher wurden ihnen auch heilende Eigenschaften zugeschrieben. Noch heute sind Kapernbeeren eine zentrale Zutat in der Küche. Das traditionelle Brot der Inseln etwa wird mit Kirschtomaten, Sardellen, Zwiebeln und Kapern belegt. Die Beeren sind eigentlich die Knospen der Pflanze. Nach der Blüte bilden sich Früchte (cucunciú), die wie kleine Gurken aussehen. Eidechsen lieben sie und verteilen die Samen so quer über die Inseln.

Foto: Alessandra Dorigato

Wie man Kapern entsalzt

Kapernbeeren werden in Italien nicht säuerlich eingelegt, sondern in Salz konserviert. Wenn Sie dieses nur kurz abspülen, bleiben die Kapern sehr salzig. Da man auf den Liparischen Inseln aber gern mehr davon isst, hat man andere Methoden zur Entsalzung entwickelt. Die einfachere: Legen Sie die Kapern 24 Stunden in kaltes Wasser, dabei das Wasser öfter wechseln. Die aufwändigere: Kochen Sie die Kapern vier Minuten in Wasser, anschließend sollten sie noch zwölf Stunden in kaltes Wasser, das öfter gewechselt wird, eingelegt werden.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten für 4 Personen

  • 320 g Nudeln
  • ½ Zwiebel
  • 1 EL Kapern, entsalzt
  • 25 g Rosinen
  • 10 grüne Oliven
  • 25 g Pinienkerne
  • 200 g Thunfisch in Öl
  • 200 g Datteltomaten
  • wilder Fenchel
  • 1 Handvoll Basilikumblätter
  • 5 Minzeblätter
  • natives Olivenöl extra
  • Salz

Zubereitung

Zwiebel kleinhacken und mit etwas Öl in einer Pfanne glasig anbraten. Die wie oben beschrieben vorbereiteten Kapern, die Rosinen, die nach Wunsch zerkleinerten Oliven und die Pinienkerne mit anbraten.

Dann den Thunfisch hinzufügen sowie die gestückelten Tomaten und den Fenchel. Mit wenig Salz würzen und 10 Minuten bei mittlerer Hitze schmoren lassen. Herd ausschalten und am Schluss die Minze- und Basilikumblätter hinzufügen.

Während die Sauce gart, die Nudeln al dente kochen und abseihen. Sofort in der Pfanne mit der Sauce gut durchschwenken und servieren.

Foto: Alessandra Dorigato

Eine Bruschetta passt eigentlich immer, ob als Vorspeise, als Häppchen zwischendurch oder zum Aperitif. Das krosse Weißbrot schmeckt mit Salsiccia und Stracchino im Winter oder mit Tomaten und Basilikum im Sommer. Achtung: Reife Feigen für meine Variante mit Ziegenfrischkäse gibt es ab dem Spätsommer bis in den Herbst. Das Rezept finden Sie wie immer auf A Modo Mio. Buon appetito! (Alessandra Dorigato, 20.9.2022)

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