Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UN Women.

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New York – Ein neuer Bericht der Vereinten Nationen stellt wachsende Armut unter Frauen und Mädchen fest und beklagt die anhaltende Ungleichheit zu Männern. "Unsere Daten zeigen nicht zu leugnende Rückschritte im Leben von Frauen", sagte Sima Bahous, Exekutivdirektorin von UN Women. Verschlimmert hätten ihre Lage die weltweiten Krisen bei Einkommen, Sicherheit, Erziehung und Gesundheit.

Um bis 2030 das UN-Nachhaltigkeitsziel zur Gleichberechtigung der Geschlechter zu erreichen, brauche es deutlich größere Anstrengungen, sagte Bahous bei der Vorstellung des am Mittwoch veröffentlichten Reports "Gender Snapshot 2022".

Fehlender Zugang zu Abtreibung

So seien Ende 2021 rund 44 Millionen Frauen und Mädchen aus ihrem Zuhause vertrieben gewesen – mehr als je zuvor. Rund 1,2 Milliarden Frauen und Mädchen im zeugungsfähigen Alter zwischen 15 und 49 Jahren lebten in Gegenden und Ländern, in denen der Zugang zu einer sicheren Abtreibung eingeschränkt ist.

Der Bericht betont, dass ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung die Lebensverhältnisse deutlich verbessern würde. Bei der aktuellen Geschwindigkeit, mit der diskriminierende Gesetze abgeschafft und Lücken im rechtlichen Schutz geschlossen werden, dauere es noch fast 300 Jahre, bis die Geschlechter wirklich gleichgestellt seien. (APA/dpa, 8.9.2022)