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Junge Menschen, die sich vorstellen könnten, in der Altenpflege zu arbeiten, stufen die Pflegetätigkeit als verantwortungsvolle, interessante und fordernde Arbeit ein.

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Ginge es nach den Ergebnissen einer Umfrage des Linzer Meinungsforschungsinstituts Imas, dürfte es rein rechnerisch künftig keinen Personalmangel im Pflegebereich geben. Denn laut einer am Freitag präsentierten Studie finden 27 Prozent der jungen Oberösterreicher den Pflegeberuf in der Altenarbeit sehr oder eher attraktiv. 23 Prozent könnten sich auch vorstellen, die Pflege alter Menschen später zu ihrem Beruf zu machen, so die Meinungsforscher.

Laut Soziallandesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) würden jene 23 Prozent, die grundsätzliches Interesse an der Pflege alter Menschen hätten, in Oberösterreich im weitesten Sinne einem Fachkräftepotenzial von rund 44.000 Personen entsprechen. Derzeit sind rund 20.000 Personen in der stationären und mobilen Altenpflege beschäftigt, wobei die Teilzeitquote hoch und die Anzahl der Vollzeitäquivalente daher deutlich niedriger ist. Rund 700 bis 800 zusätzliche Kräfte würde man derzeit brauchen, um die rund 870 leeren Betten in den Altersheimen wieder belegen zu können, so Martin König, Geschäftsführer der Soziales Netzwerk GmbH.

Verantwortungsvolle Tätigkeit

Jene 23 Prozent, die sich vorstellen könnten, in der Altenpflege zu arbeiten, stufen die Pflegetätigkeit als verantwortungsvolle, interessante und fordernde Arbeit ein. Weniger hingegen assoziieren sie den Beruf mit den Begriffen undankbar, finanziell interessant, schwierig oder flexibel, so die Ergebnisse der Umfrage im Auftrag der Soziales Netzwerk GmbH (So Ne), die am Freitag bei einer Pressekonferenz präsentiert wurde.

Ein sicherer Arbeitsplatz, Gutes zu tun und anderen zu verhelfen, dazuzulernen und sich weiterzuentwickeln, sowie ein gutes Betriebsklima sind Aspekte, die junge Menschen als wichtig für das Berufsleben einstufen. Diese sehen sie im Pflegeberuf erfüllt. Nachholbedarf sehen die Befragten hingegen bei Themen wie gutem Verdienst oder dass man neben dem Beruf auch seine Kinder erziehen kann.

Insgesamt zeigte sich bei der Umfrage auch, dass das Interesse an einer Pflegetätigkeit bei all jenen deutlich höher ist, die jemanden kennen, der ebenfalls in diesem Bereich arbeitet. Nur fünf Prozent der an der Altenarbeit Interessierten haben keine Bekannten, die den Job ebenfalls ausüben. Um dieses laut Studie vorhandene Potenzial zu heben, würde Hattmannsdorfer daher auch bei den aktuell im Pflegebereich tätigen ansetzen und diese als "Botschafter ihres Berufsstandes" gezielt einsetzen.

Das Imas hat von 14. April bis 6. Mai 357 Personen im Alter von 14 bis 25 Jahren in persönlichen Interviews und Online-Interviews befragt. (APA, 9.9.2022)