Zu früh gefreut. Der vermeintliche Führungstreffer des Bremers Füllkrug wurde vom VAR nicht anerkannt.

Foto: IMAGO/foto2press/Baumgart

Rudelbildung zwischendurch.

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Bremen – Nächstes Heimspiel, nächster Rückschlag: Werder Bremen hat am Freitag zum Auftakt der sechsten Runde der deutschen Bundesliga vor eigenem Publikum eine bittere Niederlage kassiert. Der so stark in die Saison gestartete Aufsteiger verlor gegen den FC Augsburg mit 0:1 (0:0), verschoss in der Nachspielzeit einen Elfmeter und verpasste damit den Sprung auf den fünften Platz.

Der Augsburger Ermedin Demirovic (63.) sorgte mit seinem Treffer für großen Jubel bei den Gästen. Für die Mannschaft von Trainer Enrico Maaßen war es nach drei Niederlagen in Folge der zweite Saisonsieg. Während der FCA sein Punktekonto damit auf sechs schraubte, bleibt Werder bei acht Zählern, von denen die Grün-Weißen sieben auswärts holten. Bei den Augsburgern saß Julian Baumgartlinger auf der Bank. Bremen-Kapitän Marco Friedl spielte durch und Romano Schmid war bis zur 67. Minute im Einsatz.

Aufregung gab es in der Nachspielzeit nach einem Handspiel des Augsburgers Maximilian Bauer (90.+1). Schiedsrichter Martin Petersen entschied auf Elfmeter, dabei blieb es auch nach Videobeweis. Doch Marvin Ducksch scheiterte vom Punkt, FCA-Keeper Rafal Gikiewicz parierte den Schuss (90.+4). Danach stürmten einige Werder-Fans in den Innenraum.

"Wir haben 90 Minuten ein schlechtes Spiel gemacht", sagte Bremens Kapitän Marco Friedl bei DAZN: "Zu Hause kriegen wir nicht auf den Platz, was wir in der Woche trainieren. Jetzt stehen wir mit leeren Händen da."

Pech hatten die Bremer, die inzwischen seit über anderthalb Jahren auf einen Erstliga-Erfolg im Weserstadion warten, auch bei einem vermeintlichen Treffer von Niclas Füllkrug. Sein Kopfballtor nach einer guten halben Stunde wurde nicht anerkannt, weil Mitspieler Anthony Jung bei der Hereingabe einen Gegenspieler blockiert und dabei wenige Zentimeter im Abseits gestanden hatte.

41.000 Zuschauer im Weserstadion

Die Teams legten vor 41.000 Zuschauern einen unterhaltsamen Start hin. Dabei gehörten die ersten Minuten den Gästen, die in Florian Niederlechner einen echten Aktivposten hatten. Seine größte Chance vergab der erstmals in dieser Saison in die Startelf beorderte Angreifer, als er Werder-Keeper Jiri Pavlenka wunderbar umkurvte, sich dann den Ball aber zu weit vorlegte und ein Luftloch schlug (8.).

Danach machte auch Werder mit – und kam durch Ducksch zu ersten Gelegenheiten. Erst scheiterte der Stürmer mit einem Kopfball an Gikiewicz (10.), vier Minuten später landete sein Flachschuss in den Armen des Augsburger Torhüters.

Nach der schwungvollen Anfangsphase verflachte die Partie allerdings zusehends. Den Grün-Weißen, bei denen Pavlenka wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste (29.), mangelte es ohne den verletzten Leonardo Bittencourt (Rippenprobleme) an Ideen und Spielwitz, Augsburg war das fehlende Selbstvertrauen nach nur drei Toren aus den ersten fünf Spielen trotz guter offensiver Ansätze anzumerken.

Und doch trafen im zweiten Abschnitt die Gäste. Nach einer Bremer Ecke konterte der FCA geschickt. Demirovic drückte die scharfe Hereingabe des Ex-Salzburgers Mergim Berisha über die Linie. Eine Viertelstunde vor Schluss traf Berisha zudem die Querlatte. (sid, red, 9.9.2022)