"In falschen Händen": Nika (Pegah Ferydoni), eine junge Mutter, kniet vor ihrem fünfjährigen Sohn Leon (Sole Inan Aktas) auf dem Spielplatz und redet auf ihn ein. In das Gespräch mischt sich die junge Manu (Katharina Schlothauer) ein.

Foto: ZDF/Kerstin Stelter

Etwas Besseres hätte Nika und Tom nicht passieren können. Endlich wieder ein bisschen Paar-Zeit und endlich wieder ein anspruchsvoller Job für Designerin Nika (Pegah Ferydoni). Das neue Kindermädchen Manu (Katharina Schlothauer) macht das alles möglich, mit ihr wird vieles einfacher, der kleine Leon (Sole Inan Aktas) ist sofort in sie verschossen. Er freut sich, dass endlich jemand da ist, der Zeit für ihn hat.

Und auch die Beziehung zwischen Nika und Tom (Florian Stetter) bekommt neuen Schwung, ohne die ewigen Streitereien um Kinderbetreuung und Selbstverwirklichung. Und doch weiß und vor allem spürt man bald, dass hier etwas nicht stimmt.

Manu mischt sich ein

Der TV-Film In falschen Händen – zu sehen am Montag um 20.15 Uhr im ZDF – spielt gekonnt mit leisen, dunklen Vorahnungen. Allzu schnell macht sich Manu unabkömmlich, sie mischt sich in das Leben der Familie ein, spielt die Ersatzmutter, ist immer zur Stelle, wenn man sie braucht.

Über ihre Vergangenheit wissen Tom und Nika so gut wie nichts, hinterfragen zumindest vorerst auch nichts. Zu sehr sind die Eltern vom neuen Kindermädchen abhängig. In kurzen Rückblenden wird klar: Manu hat Schlimmes durchgemacht. Und sie braucht Hilfe. Dringend.

Falsche Fährten, plattes Ende

Regisseur Mark Monheim und Autor Holger Joos lassen die Zuschauerinnen und Zuschauer lange im Unklaren, was mit Manu nicht stimmt. Die Filmemacher spielen gekonnt mit dieser Unwissenheit, legen falsche Fährten und schaffen es lange, die Spannung aufrechtzuerhalten. Nur das Ende gerät dann doch allzu vorhersehbar und platt. (Astrid Ebenführer, 12.9.2022)