Von künstlicher Intelligenz erschaffene Bilder sind nicht überall willkommen.

(Dieses Bild wurde von der KI Stable Diffusion mit dem Prompt "a robot artist drawing a painting cyberpunk style" generiert.)

Foto: DER STANDARD/Pichler/Stable Diffusion

Das Aufkommen von öffentlich zugänglicher KI, die per Synthetisierung Bilder aus Eingaben erzeugen kann, sorgt weiter für Diskussionen. Midjourney, insbesondere aber das quelloffene Stable Diffusion, haben die Technologie praktisch für jeden Menschen mit Internetzugang verfügbar gemacht. Das Potenzial wird auch schon fleißig genutzt und weiterentwickelt.

Auf geteiltes Echo stößt diese Entwicklung bei Menschen, die sich als Hobby oder zur Erwirtschaftung ihres Lebensunterhalts der zeichnerischen Betätigung verschrieben haben. Das zeigt etwa die Diskussion um einen Ausstellungsbewerb auf der Colorado State Fair, den in der Kategorie "Digitale Kunst" ein ausgedrucktes KI-Gemälde mit dem Titel "Théâtre d’Opéra Spatial" gewann.

Während die einen Beobachter solche KIs vorwiegend als Werkzeug betrachten, sehen andere eine Entwertung künstlerischer Leistung, weil nach der Texteingabe kaum noch selbst zum virtuellen Pinsel gegriffen werden muss.

Zum Thema wurde dabei auch, ob bei solcherlei Bewerben nicht eine eigene Kategorie für KI-Werke geschaffen werden solle. Aber auch Online-Kunst-Communitys werden sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, wie sie mit solcherlei generierten Inhalten umgehen wollen.

Drei Plattformen sperren KI-Kunst aus

Große Plattformen wie Deviant Art oder Artstation fehlt dazu noch ein Regelwerk, die Debatte ist aber aufgrund des stark steigenden Aufkommens KI-generierter Bilder bereits entbrannt. Andere hingegen haben sich dazu entschieden, KI-Kunst generell zu verbieten. Dazu gehören etwa Fur Affinity, Inkblot und Newgrounds, wie Ars Technica berichtet.

"Unser Ziel ist es, Künstler und ihre Inhalte zu unterstützen", erklärt Fur Affinity den Schritt. "Wir glauben nicht, dass es in ihrem Interesse ist, KI-generierte Inhalte auf unserer Seite zu erlauben." Sollten die großen Plattformen beginnen, sich in die eine oder andere Richtung festzulegen, könnte das freilich Vorbildwirkung für andere entfalten.

Copyright-Fragen

Eine andere noch zu führende Debatte betrifft jene des Urheberrechts. Bilder-KIs lernen aus Bild-Wort-Paaren, die in Form großer Datensätze bereitgestellt werden. Diese bestehen teilweise aus eigens geschaffenen Inhalten, meistens aber durch das Zusammentragen öffentlich abrufbarer Bilder, zu denen auch eine Beschreibung existiert. Unter diesen befinden sich auch Bilder unter Urheberrechtsschutz.

Über die Analyse (Deep Learning) des Materials erlernt eine KI die Konzepte hinter verschiedenen Begriffen und nutzt diese schließlich, um einen Eingabetext zu interpretieren und ein neues Bild zu erzeugen. Inwieweit das Ergebnis dann als eigenständiges Werk oder legales Derivat zu beurteilen ist oder nicht vielleicht doch die Grenzen des Urheberrechts überschreitet, könnte wohl in den kommenden Jahren ausjudiziert werden. (gpi, 15.9.22)