Ulrich Seidl steht für den Umgang mit Kinderdarstellern in der Kritik.

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Eigentlich hätte Regisseur Ulrich Seidl beim Ende September startenden Hamburger Filmfest den Douglas-Sirk-Preis erhalten sollen. Dieser wird seit fast 30 Jahren an Persönlichkeiten vergeben, die einen besonderen Beitrag zur Filmkultur und zur Filmindustrie geleistet haben. Nach den Vorwürfen rund um die Verletzung von Kinderrechten beim Dreh von Seidls neuestem Film "Sparta" sieht das Festival aber davon ab.

Man habe sich "dazu entschieden, den Preis nicht zu verleihen, da die aktuellen Vorwürfe gegen die Produktion eine Preisverleihung überschatten würden", stellten der Festivalleiter Albert Wiederspiel und die Programmdirektorin Kathrin Kohlstedde in einer Erklärung vom Dienstag fest.

"Sparta" will man dennoch zeigen, habe man den Film doch "aufgrund seiner herausragenden Qualität ins Programm aufgenommen". Es sei "ist ein sehr einfühlsamer Film über ein besonders schwieriges und tabuisiertes Thema. Die Vorwürfe gegen Ulrich Seidl richten sich gegen die Bedingungen während der Dreharbeiten und explizit nicht gegen seinen Film", so die Verantwortlichen. (red, 15.9.2022)