ÖVP-Spitzenkandidat Anton Mattle tourt mit einem Bus durch Tirol, um seine Bekanntheit zu steigern. Am Donnerstag gelang ihm das mit einer unfreiwillig komischen Anekdote übers Eisessen.

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Innsbruck – Die Tiroler Tageszeitung lud am Donnerstagabend zur "Elefantenrunde" der Spitzenkandidatinnen und -kandidaten der Landtagswahl in den Innsbrucker Congress. Dabei sorgte der ÖVP-Landesparteiobmann und Listenführer Anton Mattle für einen unfreiwilligen Lacher, der ihm nun zweifelhafte Bekanntheit in den sozialen Medien bescherte. In seinem Eingangsstatement wollte Mattle zeigen, wie wichtig ihm Volksnähe sei und dass er auch weiterhin ein "Politiker zum Anfassen" bleibe. Er wollte dies mit einem Schwank aus dem laufenden Wahlkampf verdeutlichen.

Anton Mattles (ÖVP) Eis-Anekdote bei der "Elefantenrunde" der "Tiroler Tageszeitung".

Er habe kürzlich in Innsbruck eine Wahlkampfpause genutzt, um sich und seiner Mitarbeiterin ein Eis zu gönnen. Dabei sei er von einer Passantin erkannt und angesprochen worden, ob er "der Mattle" sei. Er habe dies bejaht, woraufhin die Dame ihm erklärt habe: "Das gefällt mir, Sie essen ein Eis wie ein Normaler." Da habe er gespürt, dass die Menschen wieder Politik zum Anfassen wollen, erklärte Mattle.

Das Ziel, mit diesem Schwenk nahbar und sympathisch zu erscheinen, erreichte Mattle allerdings nicht. Auf die Nachfrage des Moderators, warum ein Politiker nicht Eis wie ein Normaler essen sollte, erklärte Mattle: "Das ist für mich ein Bild, das durchaus auch zum Nachdenken anregen sollte., darum habe ich das erzählt."

Mattle legt Wahlziel erstmals mit 34 Prozent fest

In sozialen Medien wird das Video der Eis-Anekdote bereits eifrig geteilt und dient dort vor allem der Belustigung. Anstatt dadurch volksnah zu wirken, wird Mattle nun aber vielmehr Abgehobenheit attestiert. Zumindest der Bekanntheit seiner dürfte es nicht schaden. Der Wirtschaftslandesrat kämpft seit Beginn des Wahlkampfs mit zu geringen Bekanntheitswerten und tourt, um das zu ändern, mit einem Bus quer durch Tirol.

Mattle nannte am Donnerstagabend auch sein Wahlziel: 34 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl 2018 holte die ÖVP noch 44,3 Prozent. Und Mattle vermied es, Koalitionspräferenzen zu äußern, auch sein Nein zur FPÖ wiederholte er nicht, sondern verwies auf den Wahlabend. Wobei er festhielt, dass am 25. September eine "Richtungswahl" bevorstehe. Er sei dabei der Kandidat der Mitte, sagte Mattle. (ars, 16.9.2022)