Andreas Gruber traf zum 1:0.

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Muharem Huskovic will Ried-Goalie Samuel Sahin Radlinger überwinden.

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Austria-Trainer Manfred Schmid (links) und Christian Heinle im Meinungsaustausch.

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Wien – Die Austria darf in der Länderspielpause zufrieden auf die Tabelle der Fußball-Bundesliga blicken. Die Wiener besiegten die SV Ried am Sonntag mit 3:0 (1:0) und untermauerten damit ihren Anspruch auf einen Platz in der oberen Tabellenhälfte. Andreas Gruber (27.), Dominik Fitz (47.) und Can Keles (69.) trafen gegen erschreckend schwache Innviertler.

Während die Austria damit auch den 1:4-Rückschlag bei Lech Posen in der Conference League hinter sich ließ, verschärft sich die Lage bei Ried. Die Spielvereinigung ist mit nur fünf Punkten weiter Vorletzter, erst vier Treffer hat das Team von Christian Heinle in nun neun Runden erzielt.

Viertelstunde Anlaufzeit

Im letzten Auftritt vor der zweiwöchigen Liga-Pause schickte Austria-Trainer Manfred Schmid Muharem Huskovic ins Sturmzentrum, im Mittelfeld war James Holland nicht dabei, Neuzugang Nikola Dovedan nahm auf der Bank Platz. Bei Ried fehlte der angeschlagene Spielmacher Stefan Nutz (Patellasehne), in der Offensive sollten neben Christoph Monschein auch Seifedin Chabbi und Luca Kronberger die ersehnten Tore besorgen.

Die Austria brauchte eine Viertelstunde Anlaufzeit. Die nicht gerade mit Selbstvertrauen gesegneten Rieder attackierten zu Beginn, Chabbis Kopfball nach einer Ecke klärte Reinhold Ranftl vor der Linie (13.). Für die Austria mag dies ein Weckruf gewesen sein. Die Favoritner ließen den Ball besser laufen, Ried stand tiefer und tiefer.

Stange, Stange, Stange

Eine weite Vorlage hebelte die Gäste-Abwehr schließlich aus. Manfred Fischer schickte tief aus der eigenen Spielhälfte Gruber auf die Reise, der Flügelspieler spielte seine Technik für die violette Führung ideal aus. Bei einsetzenden Regenschauern verpasste die Austria gegen einen angeknacksten Kontrahenten dann vorerst eine Vorentscheidung.

Rieds Abwehr bot immer wieder Platz vor Samuel Sahin-Radlinger. Huskovic war – aus abseitsverdächtiger Position – wie Gruber davon, traf aber die Stange (36.), Aleksandar Jukic produzierte nicht Schuss, nicht Pass (39.), Huskovic schoss am langen Eck vorbei (42.). Ried musste mit dem 0:1 zur Pause zufrieden sein.

Die Schmid-Elf holte Versäumtes jedoch rasch nach. Ein Rieder Einwurf wurde zum Gegenstoß, Matthias Braunöder fand Huskovic, dessen Vorlage Fitz aus vollem Lauf sehenswert ins Kreuzeck zimmerte. Der Offensivmann traf per Freistoß später noch die Außenstange (58.). Die Austria agierte gegen sich auflösende Rieder wie bei einem Trainingsspiel, die Oberösterreicher liefen nur hinterher.

Der eingewechselte Keles köpfelte das 3:0, der Ball ging durch die Beine von Philipp Pomer und Sahin-Radlinger ins Gehäuse. Der eingewechselte Rieder Denizcan Cosgun (74.) traf noch die Latte, es war nur ein schwaches Lebenszeichen. Bei der Austria kam Dovedan im Finish, Matteo Meisl und Manuel Polster durften erstmals Bundesliga-Minuten sammeln. Der 19-jährige Polster verpasste mit einem Stangenschuss seinen Premierentreffer.

Nach Abpfiff ereilte die Rieder eine weitere schlechte Nachricht, wird doch Kapitän Marcel Ziegl in den kommenden Wochen nicht zur Verfügung stehen. Wie der Verein mitteilte, wird sich der Mittelfeldmann, der in Wien durchspielte, bereits am Montag einer Arthroskopie unterziehen, bei der sein eingerissener Meniskus im linken Knie behandelt wird. Ziegl wollte ursprünglich eine invasive Behandlung aufschieben und bis zum Winter durchbeißen. (APA, 18.9.2022)

Technische Daten

Fußball-Bundesliga (9. Runde)
FK Austria Wien – SV Ried 3:0 (1:0)
Wien, Generali Arena, 8.835 Zuschauer, SR Jäger.

Tore: 1:0 (27.) Gruber
2:0 (47.) Fitz 3:0 (69.) Keles

Austria: Früchtl – Ranftl, Mühl, Galvao (79. Meisl), Martins – Braunöder (79. Polster), Fischer – Gruber (64. Keles), Fitz, Jukic (71. Dovedan) – Huskovic (71. Tabakovic)

Ried: Sahin-Radlinger – Turi (80. Mayer), Lackner, Plavotic – Wießmeier (46. Weberbauer), Ungar, Ziegl, Pomer (85. Diawusie) – Monschein, Chabbi (46. Kragl), Kronberger (73. Cosgun)

Gelbe Karten: Galvao bzw. Monschein, Weberbauer

Stimmen

Manfred Schmid (Austria-Trainer): "Ich bin absolut zufrieden mit der Leistung, das ist klar. Bis auf die erste Viertelstunde haben wir richtig guten Fußball gespielt. Nach dem 1:0 war es eine Freude, meinen Burschen beim Fußball zuzuschauen. Wir hatten dann Topchancen, hätten das Spiel vorzeitig entscheiden können. Nach der Pause haben wir daran angeknüpft. Nach dem Spiel am Donnerstag ist das noch höher einzuschätzen. Ich bin richtig stolz auf die Mannschaft."

Christian Heinle (Ried-Trainer): "Heute brauchen wir nicht über Spielglück diskutieren, wir waren in allen Belangen unterlegen. Wir hatten einige schmerzliche Ausfälle, aber wir wollten nicht jammern. Die ersten 15 Minuten waren okay, nach dem Gegentor hat man den Klassenunterschied aber in jeder Phase gesehen. Die Austria war um zwei Klassen besser heute. Das war das erste Mal in dieser Saison, dass wir wirklich chancenlos waren. Wir müssen jetzt schauen, dass die verletzten Spieler bald zurückkommen."