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Künstliche Intelligenz etabliert sich zunehmend in deutschen und österreichischen Unternehmen.
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Die Digitalisierung von Unternehmen und die damit einhergehenden Veränderungen für die Organisation sind ein längst bekannter Trend. Nun erreicht diese Entwicklung eine neue Phase: Künstliche Intelligenz (KI) und das Metaverse, die Verbindung von virtueller und realer Welt durch Technologien wie Virtual oder Augmented Reality, verbreiten sich zunehmend und sorgen für einen neuerlichen Innovationsschub. Das Hernstein-Institut für Management und Leadership der Wirtschaftskammer Wien hat in seinem Management-Report 1.500 Führungskräfte und Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich und Deutschland zu diesem Thema befragt.

Steigende Verbreitung und Optimismus

Dabei kam heraus, dass immer mehr Unternehmen künstliche Intelligenz nutzen. In 21 Prozent der österreichischen und deutschen Unternehmen ist KI Teil des Regelbetriebs, in weiteren 22 Prozent befindet sie sich in der Pilot- oder Einführungsphase. Die Verbreitung liegt somit bei insgesamt 43 Prozent und damit deutlich über dem Vergleichswert von 32 Prozent aus dem Jahr 2020. Auffällig ist, dass die KI-Nutzung in Deutschland mit 47 Prozent merkbar höher ist als in Österreich mit 38 Prozent. Die gängigsten Anwendungen sind Analyse- und Prognosemodelle sowie Tools zur Prozessoptimierung mit jeweils 31 Prozent der nutzenden Unternehmen, dahinter folgen Chatbots (20 Prozent), Image-Recognition (16 Prozent) und Speech-Processing (15 Prozent)

Gut 60 Prozent der Führungskräfte meinen, dass KI Einfluss auf die Entwicklung ihres Unternehmens haben wird. Die meisten rechnen mit einem positiven Einfluss, der sich vor allem in in der Produktion (71 Prozent), im Rechnungswesen (69 Prozent) und in der Strategieentwicklung (66 Prozent) bemerkbar machen soll. Auch für den eigenen Job sieht die Hälfte der Führungskräfte positive Impulse durch KI. Mit einer negativen Entwicklung für den eigenen Job rechnen derzeit 22 Prozent, im Vergleich dazu sind es in Bezug auf das eigene Unternehmen nur sechs Prozent. Die Bedenken hinsichtlich der eigenen Person sind bei den Befragten größer als jene in Hinblick auf das Unternehmen.

Metaverse steht noch am Anfang

Während künstliche Intelligenz bereits ein sehr präsentes Thema ist, befindet sich das Metaverse noch in einer früheren Entwicklungsphase: Drei von zehn Führungskräften haben konkrete Assoziationen, weitere zwei von zehn haben davon schon gehört.

Mögliche betriebliche Einsatzgebiete der Metaverse-Technologie sehen die österreichischen und deutschen Führungskräfte vor allem in Forschung und Entwicklung, Bildung und in der Kommunikation. 45 Prozent meinen, dass das Metaverse eine interessante Vision für die Wirtschaft im Allgemeinen ist. Für das eigene Unternehmen oder die eigene Branche sehen dies lediglich an die 30 Prozent der Befragten. Das größte Potenzial haben laut Einschätzung der Führungskräfte die Branchen IT/Telekom (positive Auswirkungen: 50 Prozent), Finanzdienstleistungen (35 Prozent) sowie Immobilien/Bau und Logistik/Transport (jeweils 32 Prozent).

"Die Erwartungen zum Metaverse sind noch nicht sehr konkret. Vieles muss noch Gestalt annehmen. Während es bei KI anwendungsbezogene Unterstützung, Beratung und Weiterbildung braucht, müssen beim Thema Metaverse in vielen Fällen noch Szenarien entwickelt werden, wie der tatsächliche betriebliche Einsatz aussehen kann", meint Michaela Kreitmayer, Leiterin des Hernstein-Instituts. (red, 19.9.2022)