Die Polizei räumte das US-Kapitolgebäude am 6. Jänner 2021 mit Tränengas.

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Washington – Die Frau des konservativen Supreme-Court-Richters Clarence Thomas hat sich US-Medienberichten zufolge dazu bereiterklärt, vor dem Untersuchungsausschuss zum Sturm auf das Kapitol auszusagen. Die konservative Aktivistin Virginia "Ginni" Thomas habe sich mit dem Komitee auf eine freiwillige Befragung geeinigt, berichteten die Sender CNN, NBC News und das US-Medium "Politico" am Mittwoch unter Berufung auf ihren Anwalt Mark Paoletta.

Die 65-Jährige sei "bestrebt, die Fragen des Ausschusses zu beantworten, um alle Missverständnisse über ihre Arbeit im Zusammenhang mit der Wahl 2020 auszuräumen", teilte der Anwalt mit. Der Untersuchungsausschuss möchte mehr über Ginni Thomas' Rolle bei dem Versuch erfahren, das Ergebnis der Präsidentenwahl 2020 zu kippen.

Sturm auf das Kapitol

Medienberichten zufolge soll Thomas nach der Wahl den Stabschef des Weißen Hauses, Mark Meadows, und Wahlverantwortliche in den Bundesstaaten Arizona und Wisconsin kontaktiert haben. Ex-Präsident Donald Trump hatte die Wahl verloren, behauptet aber bis heute das Gegenteil und erkennt den Demokraten Joe Biden nicht als seinen rechtmäßigen Nachfolger an.

Der Untersuchungsausschuss befasst sich mit dem Geschehen bei der Erstürmung des US-Kapitols am 6. Jänner 2021. Anhänger Trumps hatten an diesem Tag gewaltsam den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um Bidens Wahlsieg bei der vorausgehenden Präsidentschaftswahl zu zertifizieren. Durch die Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Trump hatte seine Anhänger kurz zuvor bei einer Kundgebung mit der Behauptung aufgewiegelt, dass ihm der Wahlsieg gestohlen worden sei. (APA, 22.9.2022)