Foto: Imago/Zuma Wire

Der Iran hat am Mittwoch als Konsequenz zu landesweiten Protesten den Zugang zu Instagram und WhatsApp, zwei der letzten verbleibenden sozialen Netzwerke des Landes, massiv eingeschränkt, berichtet die Organisation Netblocks. Auslöser der Proteste war der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in der vergangenen Woche, die von der Sittenpolizei in Teheran wegen "unangemessener Kleidung" festgenommen wurde.

NetBlocks berichtete auch über bundesweite Störungen beim iranischen Mobilfunkanbieter und anderen Internetdiensten. Die Server von WhatsApp wurden bei mehreren Internetanbietern unterbrochen, nur wenige Stunden nachdem die Dienste von Instagram blockiert wurden, sagte das in London ansässige Unternehmen NetBlocks.

Die Daten der Gruppe zeigen eine nahezu vollständige Unterbrechung des Internet in Teilen der Provinz Kurdistan im Westen des Iran seit Montag, während die Hauptstadt Teheran und andere Teile des Landes seit Freitag ebenfalls mit Unterbrechungen konfrontiert waren. Zwei Ortsansässige in Teheran und im Südiran sagten, sie könnten auf WhatsApp nur Text und keine Bilder senden, und Instagram scheine vollständig gesperrt zu sein.

Bekannte Maßnahmen

Der Iran hat den Internetzugang in der Vergangenheit oft eingeschränkt, um es den Demonstranten zu erschweren, Videos in sozialen Medien zu posten, um Unterstützung zu generieren und zuverlässige Berichte über das Ausmaß der Unruhen zu erhalten. Schon im Jahr 2019 schaltete die Regierung das Internet für eine Woche ab, um dazu beizutragen, die politische Proteste zu ersticken.

Social-Media-Websites wie TikTok, YouTube, Twitter und Facebook werden routinemäßig in Teilen der Islamischen Republik blockiert, die einige der strengsten Internetkontrollen der Welt hat. Technisch versierte Bewohner umgehen diese Hürden mit virtuellen privaten Netzwerken (VPNs). Meta und das iranische Außenministerium reagierten bislang noch nicht auf Anfragen nach Kommentaren. (Reuters, red, 22.09.2022)