Zahlreiche Einsatzkräfte standen im Aufgebot, um den Verletzten zu helfen.

Foto: APA/JAKOB GRUBER

Bad Mitterndorf – Vier Schwer- und 20 Leichtverletzte hat es Donnerstagabend bei einem Busunfall im steirischen Salzkammergut gegeben. Ein Reisebus mit insgesamt 32 Insassen war in der Nähe von Bad Mitterndorf (Bezirk Liezen) einen Hang hinuntergestürzt und hatte sich überschlagen, wie die Landespolizeidirektion Steiermark der APA Freitagnacht auf Anfrage mitteilte. Unfallursache könnte gewesen sein, dass der Fahrer nach dem Versäumen einer Abzweigung in einen geschotterten Weg fuhr, wo der Bus einen Hang hinabstürzte.

Auf unbefestigter Straße unterwegs

Der Reisebus aus dem steirischen Bezirk Hartberg-Fürstenfeld war laut Polizei unterwegs zum Grundlsee. Die Reisegruppe (28 Männer und vier Frauen im Alter von 25 bis 50 Jahren) war gegen 22.15 Uhr vom Parkplatz der Kohlröserlhütte am Ödensee losgefahren. Auf der Fahrt zur Unterkunft in Richtung Bad Aussee versäumte der 55-jährige Buschauffeur im Kreuzungsbereich der Salzkammergutstraße (B145) mit der L731 eine Abzweigung.

Deshalb fuhr der Niederösterreicher die Landesstraße in Richtung Radling weiter, wie die Polizei am Freitagvormittag mitteilte. Als der Fahrer seinen Irrtum erkannte, versuchte er, den Bus zu wenden. Dazu fuhr er in den geschotterten Prietalweg. Da das Navigationsgerät eine Möglichkeit zur Auffahrt auf die L731 erkannte und anzeigte, fuhr der Mann diesen Weg jedoch weiter entlang. In einer Rechtskurve kam der Bus mit dem Heck von dem schmalen Weg ab und stürzte den Hang hinab.

Ermittlungen noch nicht abgeschlossen

Das Fahrzeug stürzte über eine hohe Böschung und überschlug sich einmal. Danach kam der Bus unmittelbar neben einem Teich auf den Rädern zum Stehen. Laut Feuerwehr befreiten sich alle Insassen selbst, eingeklemmt wurde niemand. Ein Alkotest beim Fahrer verlief negativ. Das Wrack des Busses sollte noch am Freitagvormittag geborgen werden. Die "finalen Ermittlungen" der Polizeiinspektion Bad Mitterndorf seien noch am Laufen, hieß es.

Es standen zahlreiche Kräfte – neben Rotem Kreuz, Feuerwehr und Polizei auch zwei Nachthubschrauber – im Einsatz. Zwei Schwerverletzte wurden in die Krankenhäuser St. Pölten und Salzburg geflogen, zwei weitere Schwerverletzte wurden mit der Rettung in die Spitäler Bad Ischl und Rottenmann gebracht. 20 Leichtverletzte wurden unter anderem in die Kliniken Schladming und Bad Aussee gebracht.

Acht unverletzte Businsassen wurden im Rüsthaus der Freiwilligen Feuerwehr Kainisch untergebracht. Anschließend wurden die Personen von der Feuerwehr in ihre Unterkunft transportiert. Auch die Leichtverletzten wurden nach der Untersuchung im Krankenhaus vom Roten Kreuz in ihr Quartier gebracht, berichtete die Feuerwehr in einer Aussendung. (APA, 23.9.2022)