Russland hat sich durch den Angriff auf die Ukraine auch in der digitalen Welt isoliert.

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Unternehmen aus Deutschland verarbeiten praktisch keine Daten mehr in Russland. Das geht aus einer aktuellen repräsentativen Umfrage des Branchenverbandes Bitkom unter Unternehmen aus allen Branchen ab 20 Beschäftigten hervor, die am Freitag in Berlin veröffentlicht wurde. In der Umfrage erklärte keine einzige Firma mehr, personenbezogene Daten nach Russland zu transferieren, um sie zum Beispiel dort von externen Dienstleistern verarbeiten zu lassen.

Russland war Standort für IT-Dienstleistungen

Vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine spielte Russland als Standort für IT-Dienstleistungen in Deutschland durchaus eine Rolle. Im vergangenen Jahr hatte noch fast jedes zehnte Unternehmen (9 Prozent) personenbezogene Daten nach Russland übertragen und dort verarbeitet. "Russland hat sich mit dem völkerrechtswidrigen Angriff auf die Ukraine selbst isoliert – auch in der digitalen Welt", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder. "Der Umgang mit personenbezogenen Daten setzt Vertrauen und Rechtsstaatlichkeit voraus, beides ist in Russland gleichermaßen zerstört."

IT-Dienstleister aus Deutschland haben sich auch weitgehend vom russischen Markt zurückgezogen. Als prominentes Beispiel hatte im April Europas größter Softwarekonzern SAP entschieden, den russischen Markt zu verlassen. Das Unternehmen nahm dabei auch Gewinnrückgänge in Millionenhöhe in Kauf. (APA, 23.9.2022)