Nach der Tirol-Wahl am Sonntag ist vor den Gremiensitzungen der Parteien und Listen: Mit Ausnahme der FPÖ planen sämtliche aussichtsreiche Listen bereits am Montag Sitzungen.

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Wien/Innsbruck – Die Parteien wollen nach der Tiroler Landtagswahl rasch Weichen stellen. Mit Ausnahme der FPÖ planen sämtliche aussichtsreiche Listen bereits am Montag Gremiensitzungen. Vom Wahlausgang wird wohl abhängen, ob da bereits Personelles beschlossen wird beziehungsweise es Festlegungen in Richtung Koalitionsverhandlungen geben wird.

Das größte Interesse werden wohl mit Sicherheit die Gremien der ÖVP auf sich ziehen, werden der Volkspartei doch deutliche Verluste und wohl das schlechteste Ergebnis in der Geschichte der Landespartei vorausgesagt. Spannend ist hier einerseits, ob sich Anton Mattle auch im Fall einer Schlappe an der Parteispitze halten kann und ob sich die Volkspartei schon in die Karten schauen lässt, mit wem sie künftig die Regierung bilden will.

Während die Schwarzen noch nicht genau festgelegt haben, wann und in welcher Form die Gremien zusammentreten, sind andere Parteien in ihren Planungen schon weiter. Die SPÖ wird Montagabend beraten und wohl dabei ihren Regierungswillen einmal mehr bekunden. Liste Fritz und Neos werden jeweils schon am Nachmittag zusammentreten und wohl jeweils schauen, ob sie als Regierungspartner in einer Dreier-Variante in Frage kommen. Gleiches gilt für die Grünen, die am Montag in ihrer Steuerungsgruppe zusammenkommen. Auch am Freitag will man beim aktuellen kleinen Regierungspartner noch einmal tagen.

Nachzügler sind die Freiheitlichen, die nach Wahlen (außer im Fall größerer Schlappen) traditionell einen "blauen Montag" abhalten, also "blau" machen. Daher tritt man auch nach der Tirol-Wahl, für die man ja deutliche Zugewinne erwartet, erst später formal zusammen. Beraten wird allenfalls informell. Wenn man dann möglicherweise im späteren Lauf der Woche in die Gremien geht, wird man bei der FPÖ dann möglicherweise schon wissen, ob die Mattle-Doktrin, es nicht mit den Blauen versuchen zu wollen, noch gilt. (red, APA, 24.9.2022)