Am Sonntag versammelten sich rund 700 Menschen am Wiener Heldenplatz, um Mahsa Aminis zu gedenken.

Foto: DerStandard /Collette M. Schmidt

Wien – Wegen des Todes der 22-jährigen Mahsa Amini in Polizeigewahrsam im Iran hat es am Wochenende auch in Wien Proteste gegeben. Hunderte Menschen beteiligten sich in der Wiener Innenstadt an drei Demonstrationen gegen das islamische Herrschaftssystem und die systematische Diskriminierung von Frauen im Iran. Am Sonntag waren es am Heldenplatz rund 700 Personen, am Samstag rund 300 bei der Oper und zeitgleich 150 bei einer Kundgebung am Stock-im-Eisen-Platz.

Festnahme wegen Hijab

Die Solidaritätskundgebungen für die aktuellen Proteste im Iran verliefen friedlich, wie die Polizei mitteilte. Die Teilnehmerinnen hielten Schilder mit Aminis Namen hoch und skandierten Sprüche wie "Menschenrechte im Iran, Menschenrechte überall" oder "Khamenei has to go".

"Wussten Sie, dass es im Iran ein Verbrechen ist, seine Haare im Wind wehen zu lassen?", steht auf diesem Schild.
Foto: DerStandard / Colette M. Schmidt

Amini war vor einer Woche von der iranischen Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihren Hijab (Kopftuch) nicht der strengen islamische Kleiderordnung entsprechend getragen haben soll. Was genau mit ihr nach ihrer Festnahme geschah, ist unklar. Bekannt ist, dass sie zunächst ins Koma fiel und am 16. September in einem Krankenhaus starb. Kritiker werfen der Sittenpolizei vor, Gewalt angewendet zu haben. Die Polizei weist die Vorwürfe zurück. (red, APA, 25.9.2022)