Tirols VP-Chef und künftiger Landeshauptmann Anton Mattle (links) empfing am Dienstag zusammen mit dem VP-Landtagsklubobmann Jakob Wolf die Grünen zu einem ersten Gespräch. Die weiteren Parteien folgen am Mittwoch.

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Innsbruck – Am Dienstagnachmittag trafen sich die Tiroler ÖVP und ihr bisheriger Koalitionspartner, die Grünen, zu einer ersten Gesprächsrunde nach der Landtagswahl. Wobei eine Neuauflage dieser Koalition schon rechnerisch nicht mehr möglich ist, da beide Parteien zu viele Stimmen verloren haben. Die Nummer Zwei der Grünen, Petra Wohlfahrtstätter, erklärte nach dem ersten Treffen mit der ÖVP-Spitze: "Atmosphärisch war das Gespräch wie zu erwarten respektvoll. Es war ein Gespräch über die parlamentarische Zusammenarbeit und über die Wahlprogramme. Die Tiroler Volkspartei wird jetzt Gespräche mit den anderen Parteien führen und wir haben uns auf eine zweite Gesprächsrunde verständigt."

Als wahrscheinlichste Variante gilt eine schwarz-rote Koalition, die auf 21 von 36 Mandaten käme. Doch SPÖ-Chef Georg Dornauer belegte am Sonntag nur Platz drei, und im Wahlkampf hatte er noch gesagt, dass die beiden stimmenstärksten Parteien die Regierung bilden sollten. Dreiervarianten lehnt Dornauer ab, der in Sachen Vorzugsstimmen Landessieger vor FPÖ-Chef Markus Abwerzger wurde.

FPÖ-Kritik an Ausgrenzung

Der freiheitliche Spitzenkandidat, der mit seiner Partei Platz zwei holte, wird am Mittwoch ÖVP-Chef Anton Mattle treffen. Allerdings zu Gesprächen hinsichtlich "parlamentarischer Zusammenarbeit", nicht zu Sondierungen, wie man seitens ÖVP betont. Abwerzger kritisiert weiter Mattles "Ausgrenzungspolitik" und werde ihn damit konfrontieren: "Ich will wissen, warum, denn sonst betonte er stets, kein Problem mit mir zu haben."

Auch SPÖ, Neos und Liste Fritz treffen am Mittwoch die ÖVP für erste Gespräche. Danach sollen alsbald die ersten Sondierungsrunden folgen, mit wem genau, ist noch offen. (Steffen Arora, 28.9.2022)