Für einen Drohnenangriff auf ein Auto mit zehn Zivilisten übernehmen die USA Verantwortung.

Foto: AFP / WAKIL KOHSAR

Washington – Die US-Armee hat bei ihren Auslandseinsätzen im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben zwölf Zivilisten getötet – alle in Afghanistan. Das US-Verteidigungsministerium schätzt laut einem am Dienstag vorgelegten Bericht, "dass infolge von US-Militäreinsätzen im Jahr 2021 etwa zwölf Zivilisten getötet und etwa fünf Zivilisten verletzt wurden". Alle zwölf Todesfälle ereigneten sich demnach in Afghanistan.

Drohnenangriff auf Auto

Das Pentagon muss seit 2018 jährlich einen Bericht zu getöteten Zivilisten bei US-Einsätzen im Ausland erstellen. Teile davon bleiben geheim, ein Teil des Dokuments wird jedoch veröffentlicht.

Die US-Regierung übernahm bereits vor der Veröffentlichung die Verantwortung für einen Drohnenangriff auf ein Auto in Kabul während des chaotischen Truppenabzugs aus Afghanistan im August 2021, bei dem zehn Menschen getötet worden waren, unter ihnen sieben Kinder. Dem Bericht zufolge wurden bei US-Angriffen in Herat und Kandahar im Jänner und August 2021 noch zwei weitere Zivilisten getötet.

Nichtregierungsorganisationen geben die Zahl der getöteten Zivilisten bei US-Militäreinsätzen in der Regel deutlich höher an. Die Organisation Airwars, die Opfer von US-Luftangriffen zählt, geht laut ihrem im Mai vorgelegten Jahresbericht davon aus, dass im vergangenen Jahr allein bei US-Einsätzen in Syrien zwischen 15 und 27 Zivilisten getötet wurden. (APA, 28.9.2022)