Die Corona-Zahlen und die Hospitalisierungen in Zusammenhang mit der Covid-Pandemie steigen wieder massiv. Am Mittwoch meldete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit 1.393 Patientinnen und Patienten, die mit Covid-19 im Spital liegen, um 94 mehr als am Dienstag. Auch bei den Neuinfektionen geht es massiv nach oben: 14.389 Fälle wurden für Dienstag registriert. Damit sind die Zahlen im Vergleich zum Vortag (10.449) gestiegen, als erstmals seit Ende Juli wieder mehr als 10.000 Neuinfektionen festgestellt wurden. Vor einer Woche gab es 8.264 Fälle.
Der Schnitt der vergangenen sieben Tage beträgt 8.976 Fälle. Es bedeutete auch einen entsprechend starken Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner, die am Montag noch bei 575,3 lag und nun, zwei Tage später mit 696 nur mehr knapp unter 700 beträgt.
Die Zahl der aktiven Fälle einer Sars-CoV-2-Infektion stieg um 9.716 innerhalb eines Tages auf 83.155 Fälle. Damit gab es seit Pandemiebeginn in Österreich 5.105.202 bestätigte Fälle. Die Zahl der Genesenen stieg auf über fünf Millionen, genau 5.001.313 Patienten. Innerhalb der vergangenen 24 Stunden kamen 4.671 Patienten hinzu, die als wieder gesund gemeldet wurden.
Zwei Menschen starben seit gestern an oder mit einer Covid-19-Erkrankung. Allerdings erhöht sich diese Zahl gewöhnlich nach Eintragung von Nachmeldungen. In den vergangenen sieben Tagen wurden 23 Todesfälle registriert. Insgesamt hat die Covid-19-Pandemie seit Ausbruch 20.734 Tote in Österreich gefordert.
73 Covid-Infizierte auf Intensivstationen
73 der 1.393 hospitalisierten Covid-Patientinnen und -Patienten lagen am Mittwoch auf einer Intensivstation, um zwei weniger als am Vortag. Innerhalb der vergangenen Woche stieg die Zahl der Covid-Erkrankten auf Intensivstationen allerdings um 16 an.
Am Dienstag wurden 11.147 Impfungen durchgeführt. Davon waren 9.936 Auffrischungsimpfungen (4., 5. und jede weitere Impfdosis). 5.292.336 Menschen und damit 58,6 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher sind gemäß Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) gültig geimpft. Insgesamt haben bisher 671.743 Personen eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Erwartete Entwicklung
Dass die Corona-Pandemie kurz vor ihrem Ende steht, ist dem österreichischen Prognosekonsortium zufolge nicht in Sicht. Im Gegenteil: Laut der Prognose vom Mittwoch steigen die Fallzahlen in Österreich, und das spiegelt sich mittlerweile auch eindeutig in den heimischen Spitälern wider. Dass sich dieser Trend in den nächsten Wochen umkehrt, ist laut Konsortium nicht zu erwarten.
Demnach steigen die vorliegenden Parameter der Fallzahlen in allen Altersgruppen "substanziell" an, das würden auch die letztverfügbaren Abwasserdaten bestätigen, so das Konsortium. "Diese Entwicklung entspricht der erwarteten Beschleunigung des Infektionsgeschehens durch saisonale Einflüsse (ein vergleichsweise kühler September) und höheren Kontakthäufigkeiten in Schule und Arbeitsplatz seit dem Ende der Urlaubszeit. Auch fehlende mitigierende (mildernde, Anm.) Maßnahmen wie Schultests und Quarantänepflicht tragen zu der Dynamik bei", schrieb das Konsortium.
Genaue Zahlen zur Inzidenz für die kommenden sieben Tage werden seit einigen Wochen aufgrund der geringeren Testungen und der damit unklaren Dunkelziffer der Neuinfektionen nicht mehr prognostiziert.
Prognose: Circa 1.535 hospitalisierte Covid-Infizierte am 12. Oktober
Eine genauere Prognose gibt es allerdings für die zu erwartende Auslastung in den Krankenhäusern: Demnach werden für den letzten Prognosetag, den 12. Oktober, 1.200 bis 1.963 durch Covid-Patientinnen und -Patienten belegte Betten auf den heimischen Normalstationen erwartet. Der Mittelwert liegt demnach bei 1.535 Betten. Am Dienstag waren es bereits 1.291 Spitalspatienten, 75 davon auf Intensivstationen. Diese Zahl könnte bis 12. Oktober übrigens auf bis zu 120 steigen, so das Konsortium. Der Mittelwert wurde mit 93 Intensivpatienten am 12. Oktober angenommen.
Rauch: Keine Notwendigkeit des "Alarmschlagens" mehr
Auch Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) hat am Mittwoch in Sachen Corona weiterhin zu Vorsicht gemahnt. Es sei jedoch in Anbetracht der "multiplen Krisenlagen nicht notwendig, das Niveau des Alarmschlagens so aufrechtzuhalten." Es gebe die Impfung, Medikamente und die Überwachung der Fallzahlen, sagte er im Rahmen des European Health Forum Gastein (EHFG). Rauch und die weiteren Teilnehmer betonten die Wichtigkeit der Zusammenarbeit in der EU in den aktuellen Krisen. (red, APA, 28.9.2022)