Manche scheinen eine Covid-Erkrankung mit einer Rhinoviren-Infektion zu verwechseln, glauben Fachleute und raten deshalb bei Symptomen dringen zum PCR-Testen

Foto: Getty Images/iStockphoto/Antonio_Diaz

1. Grippe

Fachleute sprechen davon, dass es diesen Winter vermehrt zu Grippe-Infektionen kommen könnte. In den vergangenen zwei Jahren blieb die Influenzawelle aus – vermutlich dürfte das mit diversen Hygienemaßnahmen während der Corona-Pandemie zusammenhängen. Molekularbiologe Ulrich Elling von der österreichischen Akademie der Wissenschaften gibt jedoch noch Entwarnung: "Derzeit sehen wir in Europa noch keine nennenswerten Grippezahlen."Bleibt die Frage, wann der richtige Zeitpunkt für die Influenza-Impfung ist. Elling erklärt: "Eine Grippewelle baut sich in der Regel langsam auf, darum kann man noch abwarten, um die optimale Wirkung der Impfung zu erzielen." Da der Schutz der Grippe-Impfung nur ein paar Monate anhält, sollte die Impfung nämlich nicht zu früh stattfinden.

2. Rhinoviren

Neben dem Grippevirus und Corona gibt es noch eine Vielzahl anderer Erkältungsviren. Nennenswert sind etwa die Rhinoviren. Sie verursachen typische Symptome wie Husten, Schnupfen, Halsweh und Kopfschmerzen. Die Allgemeinmedizinerin Susanne Rabady weiß: "Gerade mit Herbstbeginn häufen sich die Erkältungsinfektionen wieder. Derzeit sehen wir jedoch keine beunruhigend hohen Zahlen." Die Expertin gibt jedoch zu bedenken, dass es "sich bei einigen Infektionen auch um Corona-Erkrankungen handeln könnte". Sie empfiehlt bei Symptomen wie Husten, Schnupfen, Fieber oder Kopfweh immer einen PCR-Test zu machen: "Die Antigentests, die man zu Hause macht, sind nicht aussagekräftig genug. Häufig zeigen sie ein falsch negatives Ergebnis an."

3. RS-Virus

Gefühlt wird vor allem in den Schulen und Kindergärten geniest und gehustet. Und tatsächlich: Die Zahl der virusbedingten Infektionen nimmt bei Kindern und Jugendlichen aktuell zu. Volker Strenger, Infektiologe an der Kinderklinik der Med-Uni Graz, erklärt: "Das ist normal. Wir nennen das die September-Epidemics." Mit Beginn der kalten Jahreszeit häufen sich die Infektionen. "Nur in den letzten zwei Jahren gab es zu dieser Zeit durch Corona-Hygienemaßnahmen weniger dieser typischen Erkältungen." Bei Kleinkindern kam es im letzten Winter vermehrt zu schweren Verläufen mit dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RS-Virus). Strenger erklärt dazu: "Auf ein stärkeres RS-Virus-Jahr folgt häufig ein schwächeres. Wir hoffen folglich, dass dieses Jahr ein schwächeres sein wird." (Jasmin Altrock, 29.9.2022)