Hilaria Baldwin lacht hier im Jahr 2021 vielleicht schon in weiser Voraussicht, dass sie bald ein weiteres süßes Baby bekommen wird.

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In Sachen Celebrity-News war diese Woche sehr aufregend. Es gibt neue Babys, neue Affären, neue Skandale – und dann auch noch Arnold Schwarzenegger. Lesen Sie im "Prominenten Platz" die wichtigsten Celebrity-News richtig eingeordnet.

Hilaria und Alec Baldwin freuen sich über ihr siebentes Kind

Hilaria und Alec Baldwin haben ein Baby bekommen. Wenn Sie sich fragen "Moment, hat die nicht eben erst ...?" ist die Antwort seit 2013: Ja. Denn Ilaria, die am 22. September auf die Welt gekommen ist, ist das siebte Kind des Paares in knapp neun Jahren.

Das kleine Mädchen trägt dabei eine Namensvariante des Vornamens seiner Mutter. Das wiederum ist eine spannende Wahl angesichts der Tatsache, dass Hilarias Vorname Teil des Skandals um ihre Herkunft war. Sie erinnern sich vielleicht: Ende 2020 kam heraus, dass Hilaria, die öffentlich mit einem dicken spanischen Akzent Englisch gesprochen hat, ursprünglich Hillary geheißen hat und nicht aus Spanien, sondern Boston kommt.

Die kleine Ilaria wird sich vielleicht ein paar Witze à la "Heißt du wirklich Ilaria oder doch Illary?" anhören müssen. Auf die Frage "Woher kommst du eigentlich wirklich?" wird das Mädchen nichtsdestotrotz immer eine gute und wahre Antwort haben: aus einer Großfamilie.

Das Drama um die Try-Guys

Weniger gute Familien-News gab es in dieser Woche wieder für die Angehörigen eines Mannes, der Treue kreativ auszulegen scheint. Ned Fulmer hat seine Frau betrogen, eine Beziehung mit einer Angestellten gehabt und nun seinen Job verloren. Wenn Sie dieser Satz ratlos zurücklässt, lehnen Sie sich zurück. Der "Prominente Platz" präsentiert: Das Try-Guy-Drama, ein Stück in drei Akten.

The Try Guys

Schauplatz von Akt eins, dem Aufstieg, ist wie in allen guten Geschichten und schlechten Begebenheiten der heutigen Zeit das Internet. Seit 2014 probieren dort vier Männer – Keith Habersberger, Zach Kornfield, Eugene Lee Yang und eben Fulmer – im Videoformat "The Try Guys" Sachen aus. Die vier Männer essen sich etwa durch alle Speisen bei Kentucky Fried Chicken, verbrachten einen Tag mit künstlichen Fingernägeln und 14 Stunden mit simulierten Geburtsschmerzen. Das Format war erfolgreich.

Mit der Zeit entstanden mehrere Nebenprojekte. Immer wieder stand dabei Fulmers Ehe im Fokus. Er nahm dabei die Rolle eines "Wife Guy" ein: eines Mannes, der (soziales) Kapital aus seiner Ehe zu einer tollen Frau schlägt. Fulmers Erfolgsmodell "Meine Ehe ist so toll, wir haben sogar ein Buch zu Date Nights geschrieben" hätte noch ewig weitergehen können – hätte der YouTuber einfach sein eigenes Marketing geglaubt.

Stattdessen finden wir uns in Akt zwei wieder: dem Untergang. Fulmer hatte eine Affäre – mit einer Produzentin, die ihm unterstellt war. Das fanden die Investigativ-Ermittler des 21. Jahrhunderts – Fans auf Reddit – heraus, indem sie Instagram-Likes und -Follows untersuchten. Die Try Guys scheinen mit dieser Beziehung ein Problem gehabt zu haben – oder sie wollten einfach keine Folge zu "Wir werden wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz verklagt" drehen. Jedenfalls beendeten sie die Zusammenarbeit mit Fulmer. Der postete eine Entschuldigung auf Instagram, die nur eine Spur besser als die von Adam Levine vergangene Woche war. Selbst die betrogene Ehefrau Ariel ging an die Öffentlichkeit. Nach zahlreichen Instagram-Postings zu ihren gemeinsamen Kindern, ihrem Hund und der Liebe zu ihrem Ehemann gibt es nun eine eigene Kachel mit bloßem Text. Sie bedankt sich für die Anteilnahme und fügt hinzu: "Nichts ist für mich und Ned wichtiger als unsere Familie." Das klingt nicht nach einer Trennung.

Was passiert in Akt drei? In einer perfekten Welt würden sich die verbleibenden drei Try Guys umbenennen in Tri Guys. In der Realität haben sie ihren ehemaligen Kollegen Fulmer schon vor dem Bekanntwerden der Affäre aus Intros und einigen Videos herausgeschnitten. Offen ist, ob sich Ariel Fulmer ähnliches für ihre Ehe wünscht.

Melanie Müller und die Hitlergrüße

Was des Millennials YouTuber, sind des Boomers Reality-TV-Stars. Die Polizei in Leipzig ermittelt nun gegen einen solchen Celebrity: Melanie Müller soll bei einem Auftritt den rechten Arm zum Hitlergruß gehoben haben.

Die Ostdeutsche war Siegerin von Formaten wie "Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!" und der neunten "Promi Big Brother"-Staffel. Eine weitere Einnahmequelle sind aber Auftritte als Ballermann-Sängerin. Der "Bild" liegen Videoaufnahmen eines solchen Konzerts in Leipzig von Mitte September vor. Darauf sieht man Müller mehrmals den rechten Arm nach oben reißen.

Müller selbst weist die Vorwürfe, den Hitlergruß ausgeführt zu haben, gegenüber der "Bild" zurück. "Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern 'Zicke zacke zicke zacke', also genau so, wie ich es dort mache", erklärt sie die Handbewegung in dem Video.

Auf Instagram schrieb sie: "In mein Publikum gehören keine Nazis." Das sollte sie zukünftig wohl auf ihre Konzerttickets drucken. Einstweilen scheint es da Missverständnisse zu geben. Ein anderes Video desselben Auftritts zeigt Müller singend – und einige Fans "Sieg Heil" rufend den Hitlergruß machen. Müller behauptet, den Auftritt danach sofort abgebrochen zu haben.

"Kinder Sekte": Maisie Williams spricht über traumatische Kindheit

Neben YouTube-Berühmtheiten und Reality-Sternchen gibt es auch noch Filmstars. Zu letzterer Kategorie gehört Maisie Williams. Am bekanntesten ist wohl ihre Verkörperung der Arya "cooler als das Eis des Night Kings" Stark in der Fantasyserie "Game of Thrones".

The Diary Of A CEO

In einem Interview mit dem Podcast "The Diary of an CEO" sprach Williams nun über ihr Familienleben. Dabei ging die Schauspielerin bewusst nicht ins Detail, da die Geschichte ihre gesamte Familie betreffe. Williams sprach aber davon, dass ihr Vater sie indoktriniert habe, bis sie in einer Art von "Kinder Sekte" gegen ihre Mutter aufgebracht worden sei. Diese habe ihren Vater verlassen, als Williams selbst nur wenige Monate alt war.

Sie habe damals nicht verstanden, dass viele Dinge, die um sie herum passiert sind, falsch waren. Sie habe andere Kinder beobachtet. "Warum scheinen sie diesen Schmerz, diese Furcht, diese Angst, nicht zu verstehen?", habe sie sich dann gefragt, "Wo kommt diese Freude her? Wann kommt sie zu mir?"

Erst als sie acht Jahre alt war, habe eine aufmerksame Lehrerin sie durch richtiges Nachfragen aus dieser Situation befreien können. Durch ihre traumatische Kindheit sieht sie eine Art Verbindung zu Arya: Diese habe nie zugelassen, dass ihr selbst oder den Menschen um sie herum etwas Schlechtes passiere.

Williams spricht im Interview immer wieder unter Tränen. Dazwischen erzählt sie jedoch immer wieder ruhig, wie sie gelernt hat, die Geschehnisse zu verarbeiten und wirkt dabei viel älter als 25 Jahre alt. "Es war nicht wegen mir, dass diese schlimmen Dinge passiert sind, als ich ein Kind war", sagt sie über die Zeit damals. Gleichzeitig liegt die Vergangenheit aber nicht komplett hinter ihr. "Heute bin ich sozusagen frei", sagt sie. Aber für diese Freiheit gebe es kein Endziel, dass sie erreichen könne, sondern komme immer wieder aus ihr selbst.

Schwarzeneggers missverständliche Gästebuch-Nachricht

Nach so einem sensiblen Thema gibt es keine schmissige Überleitung. Stattdessen will ich Sie mit einer Frage ins Wochenende schicken. Angenommen, Sie wären Arnold Schwarzenegger. Und angenommen, sie besuchen das KZ Auschwitz und dürfen sich ins Gästebuch eintragen.

Was schreiben Sie rein? Ein paar sorgsam gewählte, taktvolle Worte? Einen kurzen Text über ihre Gefühle und wie sehr es sie berührt, an einem solchen Ort zu sein, gerade als Österreicher? Wie wichtig es ist, dass es nie wieder zu so einem Verbrechen kommt? Oder nutzen Sie die Gelegenheit, einmal mehr ihre Catchphrase zu droppen?

Sagen wir so: Schwarzenegger hat sich für die Variante entschieden, bei der der Twitter-Account der Gedenkstätte einen zweiten Tweet verfassen musste, um zu erklären, wie der Eintrag gemeint war. (Ana Wetherall-Grujić, 30.9.2022)