Die Pixel-Familie bekommt bald Zuwachs. Neu sind die Pixel Watch sowie Pixel 7 und Pixel 7 Pro. Die ebenfalls abgebildeten Pixel Buds Pro und das Pixel 6a gibt es ja schon seit einigen Monaten.

Foto: Google

In wenigen Tagen ist es so weit: Im Rahmen des jährlichen "Made by Google"-Events wird das Unternehmen am Donnerstag (6. Oktober, 16 Uhr MESZ) seine neueste Hardwaregeneration vorstellen. DER STANDARD wird dieses Event mit einem Liveticker und ausführlichen Berichten begleiten. Wer also wissen will, welche Produkte Google heuer ins Rennen um die Gunst der Käufer schickt, sollte sich diesen Termin schon mal vormerken. Das hält uns aber natürlich nicht davon ab, im Vorhinein einen Blick in die Kristallkugel zu wagen, um zu spekulieren, was alles so kommen könnte.

Pixel 7 und Pixel 7 Pro

Eines ist schon mal sicher: Mit dem Pixel 7 und dem Pixel 7 Pro wird es eine neue Smartphone-Generation von Google geben. Das ist nämlich nicht nur durch zahlreiche Leaks belegt, Google selbst hat die beiden Geräte schon vor Monaten angekündigt. Daraus ist auch klar, wie sie aussehen werden – und zwar sehr ähnlich wie die direkten Vorgänger.

In diesen Farben sollen Pixel 7 und Pixel 7 Pro erhältlich sein.
Foto: Google

Es gibt also wieder den gleichen, über die gesamte Breite gehenden Kamerabalken, der deutlich aus dem Gehäuse heraussteht. Allerdings ist er dieses Jahr von einer Aluminiumabdeckung umgeben, die wohl zusätzlichen Schutz bieten soll.

Kamera

Apropos Kameras: Diese dürften laut aktuellen Informationen sehr ähnlich zum Vorjahr ausfallen, etwa der gleiche Hauptsensor zum Einsatz kommen. Lediglich bei der Telekamera für das Pixel 7 Pro soll angeblich ein neuer Sensor mit 48 Megapixel genutzt werden. Ob das einen relevanten Unterschied ausmacht, muss sich allerdings erst zeigen.

Das heißt aber nicht, dass es keine relevanten Änderungen in Sachen Fotografie geben wird, ist doch der verwendete Sensor im Zeitalter der "Computational Photography" nur ein Teil der Gleichung für gute Aufnahmen. Interessant wird insofern sein, welche neuen Optimierungen Google an seinem zentralen Chip – also dem SoC – vorgenommen hat.

Tensor

Von diesem wird es nämlich unter dem Namen Tensor G2 eine neue Generation geben. Außer dem Namen gibt sich Google in dieser Hinsicht bisher verschlossen. Vorab-Leaks sprechen allerdings von einer nur wenig gesteigerten CPU-Leistung, aber deutlichen Performance-Zuwächsen in anderen Bereichen wie Grafik, KI-Beschleunigung und Bildverarbeitung. Fast noch wichtiger: Der Chip soll dank neuerer Fertigungstechnologien weniger Strom verbrauchen, und auch ein neues Modem soll enthalten sein.

Die Displays sollen in Hinblick auf Größe (6,3/6,7 Zoll), Auflösung (FHD+/QHD+) sowie Bildwiederholfrequenz (90/120 Hz) praktisch gleich zur Pixel-6-Serie werden, eventuell kommen aber neuere Panels zum Einsatz. Trotzdem könnte zumindest das Pixel 7 eine Spur kleiner werden, da der Rahmen rund um den Bildschirm verkleinert wurde, wie durchgesickerte Produkt-Renderings zeigen.

Fingerprint? Gesichtserkennung?

Abzuwarten bleibt, ob Google weitere Verbesserungen an der In-Display-Fingerabdruck-Erkennung vorgenommen hat, die im Vorjahr stark kritisiert wurde. Die Rede war zuletzt aber auch von einer Gesichtserkennung – ob unabhängig oder als Ergänzung der Fingerprint-Erkennung, muss sich hingegen erst zeigen.

Ein offizielles Video von Google zum Pixel 7.
Made by Google

Ein wichtiger Punkt bei solchen Präsentationen ist immer der Preis. Aktuelle Leaks legen nahe, dass dieser im Vergleich zum Vorjahr zumindest beim kleineren Modell beibehalten wird. Das wären dann 649 Euro für das Pixel 7. Zum Pro gibt es noch keine Leaks, das Vorjahresmodell lag bei 899 Euro. Angemerkt sei aber, dass sich solche Dinge oft noch recht kurzfristig ändern können. Ebenso ist möglich, dass bei den aktuellen Leaks nur Platzhalterpreise verwendet wurden.

Pixel Watch

Während bei den Smartphones also alles auf ein iteratives Update im Vergleich zum Vorjahr hinweist, könnte der wahre Star der Veranstaltung ein anderer werden. Die Pixel Watch, also Googles erste eigene Smartwatch. Nach jahrelangen Gerüchten wird es nun nämlich ernst mit dieser.

Wie diese aussehen wird, ist ebenfalls kein Geheimnis mehr, auch in diesem Fall hat Google bereits vorab eigene Bilder veröffentlicht, um den ohnehin unvermeidlichen Leaks das Wasser abzugraben. Diese machen klar, dass Google auf ein schlankes Design ohne Schnörkel setzt, das sich auch in der Software fortsetzen soll.

Die Pixel Watch.
Grafik: Google

Wear OS

Apropos. Was die Uhr so interessant macht: Sie wird die erste Wear-OS-3-Smartwatch abseits von Samsung sein. Es ist davon auszugehen, dass Google hierfür nicht nur ein eigenes UI-Design, sondern auch viele neue Integrationen mit den eigenen Diensten entwickelt hat. Ein besonderer Schwerpunkt dürfte auf dem Bereich Fitness liegen, wobei sowohl Sensoren als auch Tools von Fitbit zum Einsatz kommen sollen, das ja mittlerweile im Besitz von Google steht.

Wenn wir schon beim Thema Hardware sind: Interessant könnte auch die Wahl des SoC sein, der all das antreibt. So war doch mehrfach zu hören, dass hier ein relativ alter Chip von Samsung zum Einsatz kommen soll. Ob das in der Praxis ein wirkliches Problem ist, wird sich allerdings wohl erst im Test zeigen.

Nest Wifi Pro

Ebenfalls als gesichert gilt die Vorstellung einer neuen Generation von Google-WLAN-Routern. Der Nest Wifi Pro soll sich vor allem über die Unterstützung für Wifi 6E samt des zusätzlichen Frequenzbereichs bei 6 GHz auszeichnen. Wie gewohnt soll es sich dabei um einen Mesh-Router handeln, der im Verbund mehrerer Geräte auch große Flächen abdecken kann.

Verfügbarkeit?

Bei all diesen Geräten wird ein Punkt von besonderem Interesse sein, nämlich ob sie direkt in Österreich verkauft werden – und wann. Nur zur Orientierung: Die Pixel-Smartphones bietet Google weiterhin nicht offiziell an, auch wenn sie zuletzt – beim Pixel 6a – zumindest über Amazon und andere Händler von ersten Tag an problemlos auch hierzulande bestellt werden konnten. Das aktuelle Nest Wifi gibt es hingegen auch in Österreich, es ist hierzulande aber erheblich später erschienen als in anderen Ländern.

Neues zum Tablet?

Und dann wären da noch die Sachen, die eher in die Kategorie "Kann sein, kann nicht sein" fallen. So ist bekannt, dass Google – wieder – an einem eigenen Tablet arbeitet, dem Pixel Tablet. Dieses soll zwar, und auch das hat das Unternehmen selbst so bestätigt, erst in der ersten Jahreshälfte 2023 auf den Markt kommen, trotzdem stehen die Chancen nicht ganz schlecht, dass es am Donnerstag zumindest eine neue Vorschau geben könnte.

Vor einigen Monaten gab es bereits einen ersten Blick auf das Pixel Tablet.
Foto: Google

Immerhin soll es sich dabei nicht nur um ein Tablet handeln, mit einem speziellen Dock soll es dann zu einer Art Smart-Home-Zentrale werden. Und zu diesem Bereich wird Google sicher etwas sagen – soll doch der neue Matter-Standard, der endlich Interoperabilität zwischen Apple, Amazon, Google und Co verspricht, noch vor Jahresende fertig werden – und ziemlich sicher auch beim Nest Wifi Pro unterstützt werden.

Warum das Pixel Tablet auch sonst mit großem Interesse erwartet werden darf: Google hat zuletzt viele Optimierungen an Android speziell für diese Geräteklasse vorgenommen. Eigene Hardware des Unternehmens dürfte diesen Trend noch einmal weiter befördern – und sei es nur bei Googles eigenen Apps.

Pixel Fold?

Bleibt noch ein Gerät, das seit Jahren durch die Gerüchteküche schwebt, bei dem es aber angeblich ebenfalls in den kommenden Monaten ernst wird: dem Pixel Fold, also Googles erstem faltbaren Smartphone. Darauf verweist, dass Google angeblich entsprechende Displays für einen Launch Anfang 2023 gekauft hat.

Vom Formfaktor her soll dieses an die Galaxy-Fold-Reihe erinnern, Samsung wird wohl auch die Bildschirme liefern. Insofern wird es wohl wieder an der Software und anderen Komponenten liegen, die zeigen werden, ob sich Google hier relevant abheben kann.

Und sonst?

Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass es noch zu der einen oder anderen Überraschung kommen könnte, neigt Google doch zu solchen. So hatte etwa im Mai bei der I/O niemand damit gerechnet, dass Google einfach mal so ein Pixel Tablet und das Pixel 7 schon lange vor dem Marktstart vorzeigt.

Was hingegen ganz sicher nicht kommen wird, ist ein neues Pixelbook. Die für die Entwicklung von Chrome-OS-Laptops zuständige Abteilung hat Google ja gerade erst eingestampft. (Andreas Proschofsky, 1.10.2022)