Medien in Südkorea berichteten von den Raketenstarts aus Nordkorea.

Foto: AP/Ahn Young-joon

Tokio – Nordkorea hat erneut einen Test mit ballistischen Raketen unternommen. Nach Angaben der japanischen Küstenwache flogen zwei Geschosse am Samstag in Richtung des Japanischen Meeres (koreanisch: Ostmeer) und stürzten außerhalb der sogenannten "Ausschließlichen Wirtschaftszone" Japans 200 Meilen rund um die Inselgruppe ins Meer.

Nach Angaben des südkoreanischen Militärs handelte sich bereits um den vierten Raketenabschuss in dieser Woche. Zuletzt hatte Nordkorea am Donnerstag nur wenige Stunden nach der Abreise von US-Vizepräsidentin Kamala Harris aus Südkorea einen Test mit zwei ballistischen Raketen unternommen.

Nach Seemanöver von Südkorea und USA

Die beiden Raketen wurden nördlich der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang gestartet, teilte der südkoreanische Generalstab in einer Erklärung mit. Die Geschosse seien 359 beziehungsweise 400 Kilometer weit geflogen, sagte der japanische Verteidigungsminister Toshiro Ino. Der Raketenstart erfolgte, nachdem die Seestreitkräfte Südkoreas, der USA und Japans am Freitag erstmals seit fünf Jahren trilaterale Übungen zur U-Boot-Bekämpfung abgehalten hatten.

Nordkorea unterliegt seit 2006 UN-Sanktionen, die der Sicherheitsrat im Laufe der Jahre stetig und einstimmig verschärft hat. So soll Nordkorea an der Finanzierung seines Atomwaffen- und Raketenprogramms gehindert werden. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un lässt sich jedoch nicht von seinem Kurs abbringen, da er sein Land von den USA bedroht sieht. Erst kürzlich verabschiedete Nordkorea ein neues Atomwaffengesetz, das das Recht auf einen nuklearen Erstschlag zur Selbstverteidigung vorsieht. Der Status als Atommacht wurde darin als "unumkehrbar" verankert. (APA, red, 1.10.2022)