Mit nichts als einer Unterhose betrat das US-amerikanische Model Bella Hadid am Freitagabend den Laufsteg des französischen Modelabels Coperni, um ihn wenig später in einem schulterfreien, geschlitzten Kleid wieder zu verlassen. Das Kleidungsstück war dem Model auf den Körper gesprüht und mit einigen Handgriffen in Form gebracht worden. Rund 15 Minuten dauerte die Anfertigung des nahtlosen Kleides.

Was simpel aussah, bedurfte einer monatelangen Vorbereitung: Ein halbes Jahr hatten Sébastien Meyer und Arnaud Vaillant vom Label Coperni gemeinsam mit dem spanischen Designer und Wissenschafter Manel Torres vom Unternehmen Fabrican und dem Londoner Bioscience Innovation Centre an der Technik getüftelt.

Model Bella Hadid betritt den Laufsteg ...
Foto: APA/AFP/JULIEN DE ROSA

Wie aus der Flüssigkeit ein Kleid wurde? Die Polymerlösung enthält Baumwoll- oder Synthetikfasern. Sobald diese auf den Körper aufgebracht wird, verdunstet sie, zurück bleibt der Stoff. Es sei ihre Pflicht als Designer, "neue Dinge auszuprobieren und eine mögliche Zukunft aufzuzeigen", erklärte Modedesigner Sébastien Meyer gegenüber "Vogue Business".

... ihr Körper wird mit einer Polymerlösung besprüht.
Foto: JULIEN DE ROSA / AFP

Das 2013 gegründete Modelabel, das zwischen 2015 und 2019 pausierte (das Duo arbeitete währenddessen für die Marke Courrèges), hatte bereits in der Vergangenheit ein Faible für technologische Experimente. So hatte man im Sommer mit einer Handtasche aus Glas Aufsehen erregt.

Das Kleid erwies sich sogar als tragbar.
Foto: APA/AFP/JULIEN DE ROSA

Mit der Inszenierung während der Pariser Modewoche gelang den beiden Designern in Anlehnung an die legendäre Show des Designers Alexander McQueen ein Mode-Moment, das am Wochenende viral ging. Vor 24 Jahren hatte der Brite das Kleid des Models Shalom Harlow von zwei Robotern mit Farbe besprühen lassen.

CoutureDaily

(red, 3.10.2022)