Windows 11 mit dem Look von Windows XP.

Foto: Stardock Software

Über 20 Jahre ist es bereits her, dass Microsoft mit Windows XP eine neue Ära für sein Desktop-Betriebssystem einläutete. Es koppelte sich weitgehend vom DOS-Unterbau ab und setzte als erstes Windows für Privatkunden ebenfalls auf den NT-Kernel. Mit einer Reihe von frischen Features, ungekannter Stabilität und auch seinem verspielten, bunten Look wurde das System ein Renner und derart beliebt, dass sich daraus nach der Einstellung des Supports im Jahr 2014 ein Sicherheitsproblem ergab.

Fünf Versionen später sind wir mittlerweile bei Windows 11 angelangt. Nicht nur technisch hat sich seither viel getan, auch optisch. Microsoft experimentierte dazwischen mit transparent-moderner Optik, probierte es mit Kacheln und landete mittlerweile bei einem zeitgenössischen, "flachen" Design. Doch das muss nicht sein. Wer Windows XP vermisst, kann dank eines neuen Tools zumindest dessen Ästhetik wiederaufleben lassen.

Fast komplette Transformation

Stardock Software hat vor kurzem Windowblinds 11 als Betaversion veröffentlicht, ein nunmehr für Windows 11 angepasstes Tool zur Individualisierung des eigenen Systems. Es bietet die Möglichkeit, die Farben, Formen und Beschriftungen diverser Elemente zu ändern und grafische Elemente auszutauschen. Mit dabei sind auch allerlei Vorlagen. Mit wenigen Klicks lässt sich Windows 11 also zurückführen zu den fast an Plastilin erinnernden blauen Fensterleisten, grauen Menüflächen und dem grünen Startbutton von XP.

Eine hundertprozentige Transformation ist mit dem 20-Euro-Werkzeug allerdings nicht möglich. Verschiedene Menüstrukturen und grafische Elemente sind etwa fix vorgegeben. Die Veränderungen gehen aber so weit, dass man bei einem Blick auf den Desktop zumindest auf den ersten Blick glauben könnte, es liefe Windows XP mit veränderter Oberfläche darauf.

Optisch, aber nicht in seiner Anordnung angepasst, wird auch das Startmenü. Wer hier die alte Menüstruktur zurückhaben möchte, muss bei Stardock zu einem weiteren, kostenpflichtigen Werkzeug greifen.

Gratisalternativen

Es muss aber ohnehin nicht unbedingt Bezahlsoftware sein, um bei Windows 11 das Startmenü anzupassen. Wer hier gern mit der Bedienlogik früherer Windows-Versionen arbeiten möchte, kann sich hierfür auch das Open-Source-Tool Openshell (vormals Classicshell) herunterladen und installieren.

Wer der Taskleiste kostenlos eine Zeitreise spendieren möchte, kann dies mit dem ebenfalls quelloffenen Werkzeug Retrobar tun. Die Freeware Windows 11 Classic Context Menu hingegen ersetzt das neue Rechtsklick-Menü im Windows Explorer, in dem einige Punkte hinter "Weitere Optionen anzeigen" verborgen werden, mit der kompletten Befehlsliste, wie es sie noch in Windows 10 gab. (gpi, 3.10.2022)