Entsorgte und ungenutzte Ladegeräte verursachen nach Schätzungen der EU-Kommission jährlich etwa 11.000 Tonnen Elektroschrott.

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Das Europaparlament bringt einheitliche Ladekabel für Mobiltelefone, Tablets und andere tragbare elektronische Geräte endgültig auf den Weg. Die EU-Abgeordneten in Straßburg stimmten am Dienstag in zweiter Lesung für den Gesetzesvorschlag. Bis Ende 2024 müssen demnach Handys, Tablets, Digitalkameras und Kopfhörer mit einem USB-C-Ladeanschluss ausgestattet sein.

Entsorgte und ungenutzte Ladegeräte verursachen nach Schätzungen der EU-Kommission jährlich etwa 11.000 Tonnen Elektroschrott. Die neuen Verpflichtungen sollen dazu führen, dass mehr Ladegeräte wiederverwendet werden. Die Ersparnisse für Verbraucher werden auf bis zu 250 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.

Österreichische EU-Abgeordnete begrüßten die einheitlichen Vorgaben. Die ÖVP-Europaabgeordnete Barbara Thaler sagte, die Lösung gelte auch für Laptops, Kameras, Kopfhörer, tragbare Lautsprecher, tragbare Videospielkonsolen, E-Reader, Tastaturen, Mäuse, tragbare Navigationssysteme und Earbuds. "Seit mehr als zehn Jahren hatten wir daran gearbeitet, dieses Chaos bei den Ladesteckern abzuschaffen. Die Selbstverpflichtung der Industrie hat die Situation zwar verbessert, aber nicht gelöst", so Thaler.

Besonders Apple habe sich gegen die einheitlichen EU-Vorgaben gewehrt, sagte der grüne Europaabgeordnete Thomas Waitz. Für Laptops sehe die Regelung eine längere Übergangsfrist bis 2026 vor, so Waitz. Auch SPÖ-Delegationsleiter Andreas Schieder betonte, freiwillige Vereinbarungen der Industrie hätten nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. (APA, 4.10.2022)