90 Corona-Infizierte lagen am Dienstag auf Intensivstationen.

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Die nächste Corona-Welle hebt an: Laut Ages wurden weitere 13.416 Neuinfektionen registriert, das waren im Wochenvergleich um knapp 2.500 mehr. Die Sieben-Tage-Inzidenz dürfte trotz deutlich weniger Tests als im Frühjahr bald wieder die Marke von 1.000 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner überschreiten. Am Dienstag betrug die Inzidenz 952,6.

Die steigenden Zahlen in dieser Omikron-Herbstwelle machen sich auch deutlich im Spitalsbetrieb bemerkbar: Am Dienstag benötigten 1.773 Covid-Infizierte ein Normalbett. In nur 14 Tagen erhöhte sich der Belag im Normalbereich um 844 Personen. Die aktuellen Hospitalisierungszahlen liegen damit bereits höher als zum Höhepunkt der Omikron-Welle im Sommer 2022. Die Covid-Normalbettenstationen sind derzeit so belegt wie zuletzt Mitte April – also wie vor einem halben Jahr.

Zunahme auf Normalstationen höher als prognostiziert

Dass die Infektionszahlen weiter ansteigen werden, davon sind Expertinnen und Experten überzeugt. Diese werden sich zeitverzögert auch wieder in den Krankenhäusern niederschlagen. Aktuell liegen die Steigerungsraten im Normalbettenbereich aber deutlich über den Prognosen des Covid-Konsortiums des Gesundheitsministeriums: Am 27. März rechnete das Gremium für den 3. Oktober im Hauptmodell mit 1.199 bis 1.527 belegten Normalbetten. Der berechnete Maximalwert (im sogenannten 68-Prozent-Konfidenzintervall) wurde mit 1.773 Covid-Fällen auf Normalstationen aber doch deutlich übertroffen.

Im Bereich der Covid-Intensivstationen steigt die Zahl der Patientinnen und Patienten ebenfalls. Am Dienstag benötigten 90 infizierte Personen ein Intensivbett, das ist im Wochenvergleich ein Plus von 15 Personen. Die Zahlen bewegen sich aber weiterhin im unteren grünen Bereich der Auslastung.

Keine Maßnahmen geplant

Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) sieht vorerst keinen Grund für eine Verschärfung der Maßnahmen. Wenn es notwendig werden sollte, könne man allenfalls wieder die Maskenpflicht einführen, sagte er am Dienstag. Es sei jedenfalls "angesagt", in Innenräumen mit vielen Menschen die Maske zu tragen. Am Dienstagabend sagte Rauch in der "ZiB 2", die Wiedereinführung einer Maskenpflicht sei möglich, wenn die Situation "schwieriger" werde. Das sei abhängig von der Auslastung der Spitalsbetten.

Rauch verwies auch darauf, dass es die Corona-Impfung sowie wirksame Medikamente gebe. Am Montag wurden 9.575 Impfungen verabreicht. Der Großteil – nämlich 8.672 – waren Auffrischungsimpfungen. (David Krutzler, luza, 4.10.2022)