Auch Eisbaden senkt die Entzündungswerte – und hat dadurch einen antidepressiven Effekt..

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Wenn es draußen kalt und finster wird, geht bei vielen auch die Laune in den Keller. Bei bis zu 15 Prozent der Menschen in Österreich entwickelt sich diese schlechte Stimmung zu einer saisonalen Depression mit Müdigkeit, Antriebslosigkeit, schlechter Laune, aber auch Schlaf- und Konzentrationsproblemen oder Heißhungerattacken auf süße und kalorienreiche Lebensmittel. Als Mittel dagegen werden üblicherweise Tageslicht, Sport, ausgewogene Ernährung und Vitamin D empfohlen. Denn hat man einen Vitamin-D-Mangel, kann sich das unter anderem negativ auf die Stimmung auswirken.

Doch auch Omega 3 soll gegen die Herbst- und Winterdepression helfen. Das will eine Studie der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie an der Med-Uni Wien jetzt auch wissenschaftlich nachweisen. Man weiß bereits, dass die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren bei Depressionen einen ähnlich guten Effekt erzielt wie Antidepressiva. Das zeigt auch eine große Überblicksstudie, die in Translational Psychiatry publiziert wurde. Die Wirkung geht dabei nicht über Neurotransmitter wie Serotonin oder Noradrenalin. "Omega-3-Fettsäuren reduzieren Entzündungen im Körper. Und mehrere Studien haben gezeigt, dass Menschen eher zu Depressionen neigen, wenn sie hohe Entzündungswerte haben", erklärt die Studienleiterin und Psychiaterin Edda Winkler-Pjrek. Für die Studie werden noch Teilnehmende gesucht, bei Interesse kann man sich unter 01/40400-3547-0 auf der Psychiatrie-Ambulanz melden.

Natürliche Alternative

Die Wirkung will man auch deshalb wissenschaftlich überprüfen, "weil gerade Menschen mit saisonalen Depressionen nicht gerne Antidepressiva einnehmen, sie greifen lieber zu natürlichen Mitteln", betont Winkler-Pjrek. Da sind die Omega-3-Fettsäuren ein gutes Mittel. Aber: "Man muss Fischöl einnehmen oder Omega 3 aus Algen. Nur diese enthalten ausreichend Eicosapentaensäure (EPA). Aus anderen pflanzlichen Quellen wie Leinöl wirkt es nicht antidepressiv."

Für Mutige hat Winkler-Pjrek außerdem noch einen weiteren Tipp: Eisbaden. Denn dieser Trend senkt ebenfalls die Entzündungswerte und hat dadurch einen antidepressiven Effekt. Eine Studie dazu ist bereits in Planung. (Pia Kruckenhauser, 11.10.2022)