Tassilo Wallentin verlinkt von seiner Website auch auf sein Linkedin-Profil.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

An dieser Stelle haben wir im Vorfeld der Bundespräsidentenwahl am kommenden Sonntag die Social-Media-Auftritte der einzelnen Kandidaten analysiert: vom Tiktok-Tanz des amtierenden Präsidenten bis zum MFG-Kandidaten Michael Brunner, dessen Social-Web-Auftritt man mit der Lupe suchen muss. Den Abschluss der Reihe macht nun der Anwalt und Autor Tassilo Wallentin, der ebenfalls für das höchste Amt im Staat kandidiert.

Eine Google-Suche nach dem Kandidaten führt neben diversen OTS-Aussendungen – etwa zum Umgang mit Gesetzen, die Binnen-Is enthalten – zu zwei Websites: www.wallentinlaw.com und www.tassilo-wallentin.at. Vor allem die Letztgenannte hat in erster Linie den Wahlkampf zum Inhalt, neben den politischen Botschaften finden sich hier auch ein Spendenaufruf sowie Verlinkungen zu den Social-Media-Accounts.

Linkedin statt Tiktok

Angeführt werden unter anderem Instagram- und Facebook-Profil des Kandidaten. Zudem ist der Anwalt auf dem Business-Netzwerk Linkedin vertreten. Dort weist Wallentin rund 500 Kontakte auf. Es handelt sich dabei übrigens nicht um ein sonst oft übliches Unternehmensprofil: Man kann dem Anwalt also nicht folgen, sondern sich nur direkt mit ihm vernetzen.

Auf Facebook kommt Tassilo Wallentin auf knapp 2.000 Follower, auf Instagram hat er mit seinen rund 100 Beiträgen bisher knapp 4.000 Follower und 113 Abonnenten an Land ziehen können. Zum Vergleich: Amtsinhaber Alexander van der Bellen kommt mit seinem Wahlkampf-Account auf über 5.600 Instagram-Follower, auf Facebook folgen dem Wahlkampf-Account des Bundespräsidenten knapp 4.800 Menschen.

Gelöschte Postings

Die Likes pro Posting bewegen sich bei Instagram meist im niedrigen dreistelligen, bei Facebook im zweistelligen Bereich – wobei neben eigenen Videos und Mitschnitten aus Medienauftritten immer wieder die "Wahlhelferin, die nicht von meiner Seite weicht" entsprechende Präsenz zeigt: die Dackeldame Mathilde.

Die Hündin ist auch Motiv des ältesten Postings, das in Wallentins Instagram-Profil noch sichtbar ist: Hochgeladen am 24. Juli 2016, zeigt das Foto Mathilde, wie sie sich nach einem Waldspaziergang unter einer Decke entspannt.

Gelöscht wurden hingegen kurz vor dem Antritt zum höchsten Amt im Staat einige Instagram-Postings, die getrost unter dem Begriff "derb sexistisch" zusammengefasst werden können, wie der "Falter" Ende August berichtete. Die Bilder sexualisierten die Körper der abgebildeten Frauen oder werteten sie ab und versahen sie mit abfälligen Sprüchen. Ein Bild etwa zeigte einen Mann und den Spruch: "Nur, weil es Weltfrauentag ist, wird das Abendessen nicht von alleine fertig."

Gegenüber Puls 24 verteidigte sich der Kandidat mit der Aussage, er habe eine Satireseite unterhalten, deren Content er nicht alleine geliefert habe. Die Seite sei inzwischen gelöscht. (red, 8.10.2022)