Vor einem Jahr taufte Mark Zuckerberg sein Unternehmen um.

Foto: Meta

Knapp ein Jahr ist es nun her, dass der vormals unter dem Namen Facebook bekannte Konzern sich in Meta umtaufte. Im gleichen Atemzug erläuterte Gründer und CEO Mark Zuckerberg – basierend auf dem dystopischen Cyberpunk-Roman "Snow Crash" – seine Vision des Metaversums und erklärte die Umsetzung dieser Idee zu seiner Lebensaufgabe. Nun sollen auf der konzerneigenen Konferenz, der Meta Connect 2022, neue Details folgen.

Wann und wo kann man die Meta Connect 2022 streamen?

Die Meta Connect 2022 findet am 10. Oktober um 10 Uhr vormittags Ortszeit (also 19 Uhr mitteleuropäischer Zeit) statt. Der gesamte Content wird auch live übertragen, und zwar über die Facebook-Page des Meta-Tochterunternehmens Reality Labs. Doch keine Sorge, auch auf Youtube dürfte es Streams geben – unter anderem hat das US-Medium CNET bereits eine Live-Übertragung angekündigt.

Außerdem ist es laut Meta möglich, das Event im Metaversum zu verfolgen, konkret in Metas virtueller Welt namens Horizon Worlds. Dazu müsse man sich entsprechend registrieren. Allerdings ist Horizon Worlds in Österreich nach wie vor nicht verfügbar – weshalb man sich hierzulande also mit herkömmlichen Streams begnügen muss.

Project Cambria bzw. Meta Quest Pro

Metas CEO Zuckerberg wird das Event mit einer Keynote eröffnen. Als Fixstarter gilt dabei, dass neue Details zu Project Cambria – Metas Codename für die landläufig als Meta Quest Pro bezeichnete Brille – präsentiert werden.

Bei der Meta Quest Pro handelt es sich um eine Brille, die neben Virtual Reality auch Mixed Reality ermöglichen soll: Hier wird also nicht nur in eine komplett virtuelle Welt abgetaucht, Project Cambria kann auch die reale Welt mit virtuellen Elementen vermischen, also etwa Objekte und Personen in die eigene Wohnung projizieren.

Während Metas aktuelles VR-Flaggschiff, die Meta Quest 2, vor allem durch aggressive Preispolitik auffällt, soll sich die Meta Quest Pro Marktbeobachtern zufolge an ein professionelles Publikum richten und Business-Anwendungen im virtuellen Raum attraktiver machen. Dementsprechend wird der Preis auch höher angesetzt. Marktbeobachter gehen derzeit von rund 1.000 Dollar aus.

Eyetracking und farbiges Passthrough

Auf technischer Ebene dürfte die Meta Quest Pro unter anderem auf Eye- und Facetracking setzen, wodurch die Mimik des Brillenträgers in Echtzeit in den virtuellen Raum übertragen werden soll. Zudem kann die Brille so ermitteln, wo der User auf dem Bildschirm hinblickt – und so auf den entsprechenden Punkt fokussieren. Klingt positiv, auf der Negativseite stehen hingegen Datenschutzbedenken, wenn ausgerechnet der Mutterkonzern von Facebook und Instagram die Augenbewegungen seiner User tracken möchte.

Außerdem wird es wohl Neuerungen bei der Passthrough-Technologie geben: Hier filmen Kameras die Umgebung der Brille, das Bild wird in Echtzeit in die Augen des Trägers gespielt und kann auf Wunsch mit virtuellen Objekten angereichert werden. Das ist per se schon mit der Meta Quest 2 möglich, allerdings nur in Schwarzweiß und mit einer derart grobkörnigen Auflösung, dass Details oft nur schwer erkannt werden können.

Die Meta Quest Pro soll hingegen über hochauflösende RGB-Kameras verfügen, die das Bild schärfer und in Farbe wiedergeben. So können die Träger zum Beispiel Videos abspielen oder an Meetings teilnehmen und sich gleichzeitig Notizen mit einem Stift und einem Blatt Papier machen.

Meta Quest

Bezüglich der Auflösung der Brille wird erwartet, dass diese mit zwei 2,48 Zoll großen Mini-LED-Displays kommt, die eine Auflösung von 2.160 mal 2.160 Bilder pro Auge bieten. Zum Vergleich: Die Meta Quest 2 kommt auf 1.832 mal 1.920 Pixel pro Auge.

Das Aussehen von Project Cambria hatte Meta bereits im nachfolgenden Video angedeutet. Es erinnert ein wenig an eine Skibrille.

Meta Quest

Ganz viel Metaversum

Abgesehen von diesem Hardware-Highlight ist davon auszugehen, dass Zuckerberg und seine Manager wieder sehr viel über das Metaverse an sich reden werden. Im Vorjahr hatte der Konzern mit seiner Umbenennung eine Welle an Marketingaktionen und PR-Botschaften losgetreten, mit denen sich gefühlt jedes Tech-Unternehmen in diesem Hype-Umfeld positionieren wollte.

Geht es nach Zuckerberg, dann werden wir in der virtuellen Welt künftig alles tun: arbeiten, lernen, shoppen – und natürlich spielen, wie das Unternehmen auf einer eigenen Micropage zusammenfasst. Das Metaverse sei "die nächste Phase des Internets", ist man bei Meta überzeugt. Entsprechend werden wohl weitere mögliche Anwendungsszenarien präsentiert – ob diese dann tatsächlich praktikabel sind und von den Menschen angenommen werden, steht auf einem anderen Blatt Papier: Zuletzt wurde bekannt, dass noch nicht einmal Metas eigene Entwickler Zeit in Horizon Worlds verbringen wollen. (stm, 10.10.2022)