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Benefits wie Verpflegung im Büro und Homeoffice können die Arbeitgeberattraktivität steigern.

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Attraktive Arbeitgeber haben es bei der Personalsuche leichter. Aber was genau macht die Attraktivität eines Unternehmens aus? Die Personal- und Managementberatung Kienbaum versucht mit einer Studie, an der mehr als 400 Personen teilnahmen, Antworten darauf zu geben.

Wichtig sind den Arbeitnehmern demnach vor allem die Work-Life-Balance, das Gehalt und die Erreichbarkeit des Arbeitsorts. Diese Aspekte machen einen großen Teil der Arbeitgeberattraktivität aus. Doch gerade bei der Work-Life-Balance und dem Gehalt, aber auch bei den Karrieremöglichkeiten unterscheidet sich der gewünschte vom aktuellen Zustand in den Unternehmen der Befragten. Für Akademiker spielen auch der Gestaltungsfreiraum und die Unternehmenskultur eine wichtige Rolle. Personen mit Pflichtschulabschluss setzen eher auf Arbeitsplatzsicherheit. Auch in puncto Geschlecht zeigen sich Unterschiede: Für weibliche Befragte ist Chancengleichheit auf Platz drei der wichtigsten Aspekte, die Arbeitgeberattraktivität ausmachen.

Benefits: Was wird gewünscht, was geboten?

Ebenfalls wichtig für Arbeitnehmer sind Benefits im Unternehmen. Gerade Homeoffice und Verpflegung am Arbeitsplatz, in Form von Essensgutscheinen oder einer subventionierten Kantine, sind Vorteile, die Mitarbeitende am stärksten nachfragen. Aber auch betriebliche Altersvorsorge ist laut der Studie gewünscht. Im Ranking, was Arbeitgeber denn als Benefits anbieten, liegen Essensgutscheine und Homeoffice ebenfalls auf den ersten Plätzen. Darauf folgen gesonderte Vorteile aus der Unternehmenstätigkeit, und im Bereich Mobilität bieten Unternehmen häufig Firmenwagen an. Bei den Mitarbeitenden liegen jedoch Fahrtkostenzuschüsse höher im Kurs.

80 Prozent der Unternehmen bieten jedoch keine Auswahl bei den Benefits an, in rund 20 Prozent können die Mitarbeitenden aus einem fest definierten Paket wählen. Goodies zu individualisieren werde jedoch ein entscheidender Vorteil für die Attraktivität eines Arbeitgebers sein, meint Isabella Peschke, Studienleiterin und Managerin bei Kienbaum.

Wo Informieren und wie rekrutieren?

Zu den wichtigsten Informationskanälen gehören für Unternehmen die unternehmenseigene Karriereseite sowie professionelle Plattformen. Zudem sehen sie großes Potenzial beim Einsatz der eigenen Mitarbeitenden als Markenbotschafter. 46 Prozent der befragten Unternehmen verfügen bereits über ein Mitarbeiterinnenempfehlungsprogramm.

Während Unternehmen ihre Karrierehomepage als besonders relevant einstufen, informieren sich die befragten Arbeitnehmenden vielmehr über professionelle Anbieter, private Empfehlungen und soziale Medien über offene Stellen. Die Generation Z, in der Studie als Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen definiert, nutzt vermehrt Social Media. Professionelle Suchmaschinen und die Karriereseite der Unternehmen werden eher von Älteren genutzt.

Bei der Frage, wie lange ein Einstellungsprozess im Idealfall dauern sollte, zeigt sich, dass die Arbeitgeber im Schnitt nicht nur die Erwartungen der Arbeitnehmenden erfüllen, sondern sogar unterhalb der Anzahl an erwarteten Werktagen liegen. Das wird vor allem an der Zeitspanne, die zwischen einer Zusage des Unternehmens und der Vertragsunterzeichnung maximal verstreichen sollte, deutlich. Arbeitnehmer gaben hier eine Anzahl von höchstens elfeinhalb Werktagen an, Arbeitgeber führten knapp acht Werktage an. (red, 12.10.2022)